Nach dem Streit in der Nähe des Hauptbahnhofs, bei dem am Sonntagabend ein 24-jähriger Mann schwer verletzt worden, hat die Polizei am Montag den mutmaßlichen Täter festgenommen. Er wird des zweifachen Mordversuchs beschuldigt und sitzt in Untersuchungshaft.
Wie berichtet, hatten Zeugen am Sonntag gegen 21.45 Uhr den Notruf der Polizei verständigt und mitgeteilt, dass in einem Gebäudedurchgang in der Goethestraße eine körperliche Auseinandersetzung zwischen zwei Männern stattfinde. Die Beamten fanden das Opfer am Boden liegend mit mehreren Stichverletzungen im Oberkörper. Der Mann wurde ins Krankenhaus gebracht, Lebensgefahr besteht der Polizei zufolge nicht. Beide Beteiligten werden dem Drogenmilieu rund um den Hauptbahnhof zugerechnet.
Die beiden Männer waren bereits früher an diesem Abend in einen Streit verwickelt - auch hierbei kam es zu einem Polizeieinsatz, der jedoch zunächst keine Konsequenzen hatte. Weil aber der nun Festgenommene auch dort versucht hat, das Opfer mit einem Messer zu treffen, wertet die Staatsanwaltschaft diesen Angriff ebenfalls als versuchten Mord.
Die Polizei bezeichnet den mutmaßlichen Täter als "notorischen Gewalttäter", sein Strafregister weist zahlreiche Eintragungen wegen Körperverletzung, Eigentumsdelikten und Drogen-Straftaten auf. Erst im August des vergangenen Jahres war er aus der Haft entlassen worden - er hatte im September 2019 am Stachus einen anderen Mann mit Messerstichen verletzt und wurde wegen versuchten Totschlags zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt. Im August 2023 wurde er vorzeitig und auf Bewährung entlassen.
Bei der Festnahme am Montagabend in einem Münchner Hostel fand die Polizei Bargeld und Betäubungsmittel. Außerdem hielt sich in dem Zimmer eine 15-Jährige auf, die "an ihrem Wohnort abgängig" war, wie es die Polizei formuliert. Aus Gründen des Jugendschutzes teilte die Polizei nicht mit, von wo die junge Frau geflüchtet war - ob von ihren Eltern oder etwa einer sozialtherapeutischen Einrichtung. Hinweise auf ein Sexualdelikt gibt es nicht.