Seit Jahrzehnten arbeitet der Astrophysiker Reinhard Genzel an dem Nachweis, dass Schwarze Löcher tatsächlich existieren. Dass es ihn am Dienstabend in die Bayerische Staatskanzlei zog, die bekanntlich fest in Händen der CSU ist, hatte jedoch keinen Forschungshintergrund.
Es war der glanzvolle Rahmen, der lockte - denn im großen, luftigen Kuppelsaal ist es wenigstens erlaubt, ein klein wenig zu feiern: Reinhard Genzel, 68, durfte hier den Nobelpreis für Physik entgegennehmen. Aufgrund der Pandemie fällt die Nobelpreis-Zeremonie in Stockholm dieses Jahr nämlich aus. Stattdessen nehmen alle Preisträger die Medaillen und Urkunden in ihren Heimatländern entgegen.
Der schwedische Botschafter in Deutschland, Per Thöresson (links), ehrte den Direktor des Max-Planck-Instituts für extraterrestrische Physik in Garching für seine Forschungen zu Schwarzen Löchern in der Milchstraße. Professor Genzel teilt sich den Nobelpreis mit der US-Amerikanerin Andrea Ghez sowie dem Briten Roger Penrose. Ministerpräsident Markus Söder (CSU, rechts), der Gastgeber in der Staatskanzlei, freute sich: "Es gibt nichts Spannenderes als Schwarze Löcher."