Anders als in anderen Städten gab es in München am Wochenende nur vereinzelte, kleinere und allesamt friedlich verlaufende Aktionen im Zusammenhang mit dem Krieg in Nahost. Einen von dem radikalen Netzwerk "Samidoun" für Samstagnachmittag angekündigten pro-palästinensischen Autokorso hatte das Kreisverwaltungsreferat (KVR) bereits am Freitag durch den Erlass einer Allgemeinverfügung verboten.
Laut Polizei habe es am Samstag dann lediglich eine niedrige zweistellige Zahl von Fahrzeugen gegeben, an denen ein Palästina-Schal oder eine Flagge zu sehen war. Diese wurden jeweils kontrolliert, die meisten Fahrer zeigten sich einsichtig, sagte ein Polizeisprecher. In zwei Fällen mussten Fahnen sichergestellt werden. Der einzige Autokorso, der wirklich stattfand, war ein Hochzeits-Korso. Dieser wurde auch zugelassen. Allerdings durfte das Brautpaar erst weiter mit Hupen gefeiert werden, nachdem die Teilnehmer auf die Gurtpflicht hingewiesen worden waren.
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Eine für den Samstagnachmittag angemeldete Veranstaltung unter dem Motto "Solidarität für Palästina" war von den Veranstaltern kurzfristig wieder abgesagt worden, ebenso wie eine Demo am Professor-Huber-Platz zur "Unterstützung des Volkes Israel". Die Polizei war trotzdem jeweils mit einem größeren Aufgebot vor Ort präsent. Am Samstagabend gab es dann doch noch eine kurzfristig angekündigte pro-palästinensische Mahnwache mit dem Motto "Freiheit für Menschen" am Odeonsplatz, bei der laut Polizeiangaben 150 Menschen friedlich demonstrierten, begleitet von 120 Polizisten.
Am Donnerstag war eine zunächst von der Stadt untersagte Veranstaltung unter dem Motto "Menschenrechte und Völkerrecht auch für Palästina" kurzfristig vom Verwaltungsgerichtshof doch genehmigt worden. Diese verlief friedlich. Zudem gab es am Freitag ein Treffen zwischen Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter und muslimischen Geistlichen, weil die ihre Sorge um eine Eskalation auch in München geäußert hatten. Diese Sorge war zumindest an diesem Wochenende unbegründet.