Münchner Süden:Mehr Kapazität im öffentlichen Nahverkehr könnte Straßen entlasten

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Der McGraw-Graben in Giesing ist durch den Autoverkehr überlastet. (Foto: Florian Peljak)

Das Mobilitätsreferat hat eine Schätzung vorgelegt, wie viele Plätze mit einzelnen Maßnahmen geschaffen werden könnten. Doch das wird noch Jahre dauern.

Von Andreas Schubert

Der Stau auf dem Mittleren Ring im Münchner Süden gehört zur Rushhour wie die Störungsmeldungen zur S-Bahn. Die Münchner Stadtratsfraktion von FDP und Bayernpartei wollte deshalb vom Mobilitätsreferat wissen, ob man den Autoverkehr reduzieren und die Straßen entlasten kann, indem man 70 000 zusätzliche Plätze pro Tag in den öffentlichen Verkehrsmitteln anbietet. Vom Autoverkehr überlastet sind insbesondere der Bereich Candidtunnel/Tegernseer Landstraße und der McGraw-Graben.

Das Mobilitätsreferat hat nun eine Schätzung vorgelegt, wie viele Plätze mit einzelnen Maßnahmen geschaffen werden könnten. Würde jeder neue Platz die Pendelnden zum Verzicht aufs Auto bewegen, wäre dies tatsächlich eine enorme Entlastung für die Straßen.

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Die geplante Verlängerung der U5 nach Taufkirchen kann nach Ansicht der Verkehrsplaner südlich vom Bahnhof Neuperlach Süd mit einem Zehn-Minuten-Takt bis zu 5640 zusätzliche Plätze pro Stunde und Richtung bieten. Dies entspreche bei 18 Betriebsstunden einem Zuwachs von 203 040 Plätzen. Wenn der Takt der U5 nördlich von Neuperlach Süd während der Hauptverkehrszeit auf drei Fahrten pro zehn Minuten verdichtet würde, brächte dies 67 680 Plätze am Tag.

Würde die U1 zum Mangfallplatz in den Hauptverkehrszeiten auf einen Fünf-Minuten-Takt verdichtet, entspräche dies 67 680 zusätzlichen Plätzen täglich. Führe sie den ganzen Tag alle fünf Minuten, käme man sogar auf 169 200 Plätze.

Auch der zweigleisige Ausbau der S-Bahn-Linie S7 zwischen Giesing und Kreuzstraße würde laut Mobilitätsreferat 2176 Plätze pro Stunde bringen, täglich sogar 39 168 zusätzliche Plätze.

Die U5-Verlängerung und der Ausbau der S7 lassen sich nur langfristig umsetzen. Die Projekte bilden in Neuperlach Süd eine örtliche Schnittstelle mit dem geplanten Bau des neuen U-Bahn-Betriebshofs der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Wie sich die einzelnen Maßnahmen nicht gegenseitig behindern, soll eine Machbarkeitsstudie im Auftrag der MVG, des Landkreises München und des Freistaats klären.

Eine schnelle Entlastung werden die genannten Maßnahmen nicht bringen. Denn einen Zeitplan gibt es nicht. Nur für den U-Bahn-Betriebshof peilt die MVG eine Eröffnung im Jahr 2030 an.

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