Isarbar:Drinks wie flüssiges Gold

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Die Isarbar liegt gleich neben dem Haupteingang des Hotels. (Foto: Robert Haas)

In der Hotelbar in der Bayerstraße treffen sich Reisende und erzählen interessante Geschichten. Eine Stimmung fast wie in einem internationalen Hostel, doch die Getränke haben ihren Preis. Ein Bier kostet 7,70 Euro.

Von Sarah Maderer

Wie die Schuppen des Regenbogenfischs schimmert das Wandmosaik hinter dem Bartresen in Blau, Grün und Violett. Aber nur, wenn das Licht günstig auf die kleinen Steinchen fällt oder man sie zu lange studiert. Es ist ein subtiler Wink in der Einrichtung auf den namensgebenden Fluss der Isarbar im Hotel "Sofitel Bayerpost". So wie die blassgrünen Seidenvorhänge, die wellig gerafft vor den hohen Bogenfenstern hängen und an ein Flussbett erinnern sollen. Mit viel Fantasie täten sie das wohl, wäre der Blick auf Hauptbahnhof und Bayerstraße idyllischer.

Die Bar liegt mit ihrer Terrasse gleich neben dem Haupteingang des Fünf-Sterne-Hotels, das 2010 eröffnete. Schon beim Betreten der Lobby wird klar, dass man mit deutlich leichterem Geldbeutel wieder hinausgehen wird. Vorbei an Nobelkarossen, die um einen Springbrunnen herum in Szene geparkt wurden, weiter durch die durchgestylte Eingangshalle und ein letztes Mal abbiegen am Klavier, auf dem bisweilen Live-Jazz gespielt wird. Sonst läuft im Hintergrund unaufgeregter Hotelbarjazz, der im Laufe des Abends ins Elektronische wechselt.

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Das Ambiente ist klassisch elegant. Schummriges, warmes Licht färbt den Stein an Wänden und Decke goldbraun, darunter dunkelbraune Lederpolster an kleinen, niedrigen Rundtischen. Dazu ein glatter, rotbrauner Holztresen, der sich längs durch den ganzen Raum zieht und mit seinen gebogenen Enden die Spirituosenwand quasi umarmt. Die ist gut bestückt, besonders die Auswahl an internationalem Whisky und Gin ist groß.

Das Barpersonal ist freundlich und professionell. Zur ersten Runde wird man mit einem Knabber-Dreierlei aus Salzmandeln, Brezeln und pikanten Cashews begrüßt. Nur wenn sich die Bar plötzlich füllt, was in einem Tagungshotel wie diesem mit vielen Gruppen jederzeit passieren kann, muss man beim Nachbestellen ein wenig Geduld haben. Halb so wild - derweil kann man am eng bestuhlten Bartresen leicht mit Hotelgästen aus aller Welt ins Gespräch kommen. Manche sind beruflich da, kennen sich von vorherigen Geschäftsreisen und verbringen in der Isarbar gemeinsam ihren Feierabend - eine Stimmung fast wie im internationalen Hostel, nur mit Luxusdrinks statt Billigbier.

Das Ambiente ist klassisch elegant. (Foto: Robert Haas)
In der Isarbar gibt es eine große Auswahl an internationalen Whiskys und Gin-Sorten. (Foto: Robert Haas)
Erst angucken, dann austrinken. (Foto: Robert Haas)

Denn so überzeugend die Barkarte kuratiert sein mag, so überzogen sind ihre Preise. Angefangen bei der Halben Augustiner für 7,70 Euro, über eine große Flasche Wasser für 12,50 Euro, bis hin zu Cocktails zwischen 16 und 18 Euro. Auch für einen Barsnack von der Speisekarte, darunter Salat, Pasta, Burger und Steak, muss man im Schnitt gut 30 Euro hinblättern.

Dafür finden sich ausgefallene Rezepte auf der Cocktailkarte, die gekonnt umgesetzt werden. Wie der honigfarbene "Kendo Champion" (18 Euro) von der Signature-Karte mit japanischem Whisky, Oloroso Sherry, geröstetem Reis und Sesamöl. Seine Röst- und Raucharomen steigen in die Nase, während das Sesamöl eine fast karamellige Note auf der Zunge hinterlässt, kräftig und weich zugleich.

Selbst ihren "Espresso Martini" (18 Euro) von der Klassiker-Karte peppt die Isarbar mit Orangenlikör auf. Bei anderen Klassikern wie "Whisky Sour", "Old Fashioned" oder "Cosmopolitan" (je 16 Euro) hält sie sich wiederum an die bewährten Grundrezepte. Außerdem gibt es eine Aktionskarte mit monatlich wechselnden Cocktails, die aktuell winterliche Kreationen bietet, wie den süßen "Rumbullion" aus Rum, Birne, Apfel, Karamellsirup und Zimt (16 Euro).

Isarbar , Bayerstraße 12, 80335 München, Telefon: 089/599482963, Öffnungszeiten: Sonntag bis Donnerstag 9 bis 24 Uhr, Freitag und Samstag 9 bis 1 Uhr.

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