Spezialitäten aus Bayern:Die geschrumpfte Bauernmeile

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Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber lobte das Engagement der Landfrauen im Landkreis Starnberg (Foto: Florian Peljak)

Vor dem Landwirtschaftsministerium gibt es bis Sonntag einen neuen "Genussmarkt". Dort können bayerische Schmankerl verkostet werden.

Von Franz Kotteder

"Was? Noch ein Würstl für den Fotografen?" Staatsministerin Michaela Kaniber (CSU) tut ein bisschen empört: "Was glauben Sie, wie ich ausschau', wenn ich für jedes Foto extra ein Würstl ess'?" Der Einwand ist berechtigt, schließlich gibt es hier vor dem Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten noch andere Stände. Im Extremfall müsste die Ministerin nach den Rostbratwürstln auch noch eine Halbe Bier, ein Glas Milch, Kasspatzen, eine Leberkässemmel, einen Humpen Wein und einen Alpen-Burger vertilgen. Wenn es nach den Fotografen ginge. Aber das wäre dann doch ein bisschen viel verlangt.

Normalerweise veranstaltet das Landwirtschaftsministerium in der Ludwigstraße zum mittleren Oktoberfestwochenende eine große Bauernmarktmeile mit mehr als 120 Ständen vom Odeonsplatz bis zur Von-der-Tann-Straße. Nachdem aber die Wiesn heuer wieder nicht stattfindet, entfällt auch die Bauernmarktmeile. Stattdessen hat jemand anderes gerade den Odeonsplatz und die halbe Ludwigstraße vollgestellt, so dass vor dem Ministerium gerade mal noch Platz ist für vier Container mit jeweils zwei Präsentationsständen und einen Food-Truck.

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In diesem "Genussmarkt" will das Ministerium nun exemplarisch zeigen, was Bayern so zu bieten hat an Erzeugnissen, die dem hohen Standard des bayerischen Bio-Siegels, das tatsächlich bundesweit Vorbildfunktion hat, entsprechen. Verkosten kann man alles, was in dem Mini-Markt vor dem Ministerium probiert und gekauft werden kann, im Innenhof des Ministeriums kann man sich an Tischen und Bänken auch niederlassen und im Sitzen genießen.

Die Aussteller kommen aus ganz Bayern, neben den Nürnberger Rostbratwürsten - "Drei im Weckla" natürlich - gibt es Bier von Münchens erster Bio-Brauerei Haderner Bräu. Käse und Kasspatzen liefert die Dorfsennerei aus Untrasried im Allgäu, Leberkäs und Eingewecktes vom sauren Lüngerl bis zum Rindsgulasch die Metzgerei Alber aus Marktl am Inn - unter dem Signum "Wurstwaren aus Niederbayern", obwohl Marktl streng genommen noch in Oberbayern liegt. Aus dem Mangfalltal kommen Milch und Butterbrezen, das Speiseeis von Lidls Hofprodukte aus Mering bei Augsburg, und der Winzer Udo Engelhardt aus Röttingen steuert Frankenwein bei.

Im "Bayern Truck", der vom Ministerium gesponsert wird, erhält man "Hoamat auf d' Hand". Der Koch Giuseppe Messina spricht nicht nur astreines Bayerisch, sondern hat auch Spezialitäten wie den "Alpen-Burger", den "Wuidn Hund" und die "Heiße Knolle" im Angebot. Der Genussmarkt ist bis Samstag jeweils von 10 bis 20 Uhr geöffnet, am Sonntag, dem letzten Tag, nur bis 17 Uhr.

© SZ vom 08.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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