Im November kann es sich lohnen, darauf zu achten, was alles im Abfalleimer landet. Zehnmal 250 Euro hat die beim Kommunalreferat angesiedelte Fachstelle "Zero Waste" (übersetzt: null Müll) ausgelobt für Bürgerinnen und Bürger, die ordentlich Müll vermeiden. Wer ans Geld will, muss seine Bemühungen dokumentieren, mit zwei Fragebögen und einigen Fotos. Details stehen auf der Homepage der Stadt: www.muenchen.de/zerowaste.
Das Ganze ist eingebettet in das im Juni 2022 vom Stadtrat beschlossene Zero-Waste-Konzept für München: Demnach soll der in der Stadt anfallende Restmüll bis 2035 um 35 Prozent verringert werden. 15 Prozent sollen allein die privaten Haushalte einsparen - die Zielgruppe der aktuellen Aktion. Für diese haben sich die Initiatoren allerdings recht sperrige Namen ausgedacht: Das Gewinnspiel firmiert als "Abfallvermeidungs-Challenge", den November haben sie zum "NOwasteVEMBER" ausgerufen. "Die Teilnehmenden müssen vier Wochen lang ihren Müll bestmöglich trennen, Abfälle vermeiden und uns dann von ihren Erfahrungen berichten", sagt die Dritte Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD).
Von den Erfahrungsberichten und den dokumentierten Maßnahmen erhofft sich Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU), die auch für den Abfallwirtschaftsbetrieb München (AWM) zuständig ist, "gute, verwertbare Tipps, was am besten in den Alltag reinpasst". Quasi Müllvermeidungsrezepte mit dem Siegel "von Münchnerinnen und Münchnern erprobt". An Teilnehmerzahlen oder vermiedenen Abfallmengen will sie den Erfolg der Aktion nicht bemessen. Es gehe darum, "ein Bewusstsein zu schaffen für mehr Kreislaufwirtschaft und weniger thermische Verwertung von Restmüll". Dietl hofft, "dass die Teilnehmenden das neue Verhalten auch über die vier Wochen hinaus beibehalten".
Der vom Klima- und Umweltschutz-Referat unterstützte Verein Rehab Republic engagiert sich mit diversen Aktivitäten ebenfalls für die Zero-Waste-Kampagne der Stadt. Ein Projekt ist "Münchens müllfreier Tag", ein Ideenaustausch am 18. November im Kreativquartier am Leonrodplatz. Dabei deckt sich das Credo des Vereins mit den Absichten der Stadt: "Lieber viele Menschen, die kleine Mengen Müll reduzieren, als wenige, die durch und durch Zero Waste leben."