Sommer in der Stadt:41-Jährige zündet Aufleger des Riesenrads am Königsplatz an

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Aufbauarbeiten zum "Sommer in der Stadt" am Königsplatz (Foto: Robert Haas)

Beinahe wäre so ein Teil vom "Sommer in der Stadt" ein Raub der Flammen geworden. Den Startschuss für die städtische Aktion gibt am Freitagmittag Oberbürgermeister Reiter.

Schon klar: Die Wiesn ist mit nichts zu vergleichen und durch nichts zu ersetzen. Vor allem nicht für die, die von ihr leben. Das sind nicht nur die einschlägig bekannten Wiesnwirte, die ihre Mitmünchner jedes Jahr wieder mit ihrer kreativen Preisgestaltung in Verzückung versetzen, sondern auch viele Schausteller und Marktkaufleute, für die das Oktoberfest meist der wichtigste Job des ganzen Jahres ist.

Nun sind sie gewissermaßen arbeitslos geworden durch Corona. Um ihnen über die Runden zu helfen, schickt sie die Stadt jetzt in eine Art Kurzarbeit: Einige von ihnen dürfen ihre Attraktionen während der Sommerferien nun doch aufbauen - bei einer Art dezentraler Wiesn, die unter dem Motto "Sommer in der Stadt" an verschiedenen Orten bis zum Ende der Sommerferien stattfindet: am Königsplatz, im Olympiapark und sogar auf der Theresienwiese, wo ebenfalls ein paar Buden aufgestellt werden dürfen.

Weitere Volksfestattraktionen in den einzelnen Stadtvierteln werden folgen. Den Startschuss für die städtische Aktion gibt am Freitagmittag Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auf dem Königsplatz. Ein gut gewählter Ort, denn der bayerische König Ludwig I. begründete die Wiesn-Tradition 1810 durch seine Hochzeit mit der Sachsenprinzessin Therese und ist zugleich Erbauer des Platzes. Man darf jedenfalls rätseln, was Reiter zuerst anwerfen wird: das Kettenkarussell oder das 50 Meter hohe Riesenrad der Firma Willenborg. In beiden Fällen empfiehlt sich für ihn der Ausruf: "Odraht is!"

Beinahe jedoch wäre der "Sommer in der Stadt" ein Raub der Flammen geworden: Eine offenbar verwirrte, wohnsitzlose 41-Jährige zündete am frühen Dienstagmorgen einen Schaustellerwagen und den Aufleger des Riesenrads an und legte mehrere kleine Brände in Grünanlagen. Der Sachschaden beträgt mehrere Zehntausend Euro. Die Polizei nahm die Brandstifterin fest.

© SZ vom 22.07.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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