Die bayerische Staatsregierung hat den Weg frei gemacht, um eine Vernetzung der international anerkannten Universitätskliniken und Forschungseinrichtungen am Medizinstandort München zu ermöglichen. In einem ersten Schritt sollen das Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität (TUM) und das Deutsche Herzzentrum wie geplant fusionieren.
Im zweiten Schritt soll das neu geschaffene TUM-Klinikum mit der zweiten Münchner Universitätsklinik, dem Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilian Universität, unter ein Dach gestellt werden. Diese Allianz unter der Bezeichnung "Munich Medicine Alliance (M1)" soll auch die medizinischen Fakultäten der Universitäten und das Helmholtz-Zentrum umfassen.
"Wir wollen neue Strukturen schaffen, die nach vorn gerichtet sind", sagte Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) am Dienstag. Die Einrichtungen blieben rechtlich selbständig, ihr Potenzial soll jedoch gebündelt werden, sagte der Minister. "Wir glauben, dass wir an der Spitze stehen, nicht nur in Deutschland, sondern, wenn es um die medizinische Leistung geht, in Europa", sagte Blume. "Wir wollen München als Medizinstandort Nummer eins in Europa profilieren."
Medizinische Forschung und Praxis, Ausbildung und Pharmaforschung sollen zusammenkommen. Außerhalb Münchens sollen darüber hinaus weitere Zentren entstehen, etwa zur Prävention von Infektionskrankheiten in Würzburg. Das Netzwerk für Kinder-Onkologie soll ebenfalls gestärkt werden. An den Universitätsstandorten Augsburg, Würzburg und Erlangen soll die Ergänzung der Schulmedizin mit komplementären Ansätzen vorangetrieben werden.
Die Mittel für das auf die sechs Universitätskliniken des Freistaats verteilte bayerische Krebsforschungszentrum sollen um ein Drittel auf 19,5 Millionen Euro aufgestockt werden, kündigte Blume an.