"Letzte Generation" in München:Polizei: Klebeaktion von Klimaaktivisten verzögerte Rettungseinsatz

Klimakleber blockieren den Verkehr am Montag (Symbolfoto). (Foto: Wolfgang Maria Weber/Imago)

Die Anfahrt eines Notarztwagens habe durch die Aktion der "Letzten Generation" am Montag etwa zehn Minuten länger gedauert, teilten die Beamten mit. Ein Patient mit Verdacht auf Herzinfarkt musste demnach länger auf Hilfe warten.

Klimaaktivisten haben laut Polizei durch eine Straßenblockade am Montagmorgen am Stiglmaierplatz in München die Anfahrt eines Notarztwagens verzögert. Aufgrund der Verkehrsbehinderung in Folge der Festklebeaktion sei der Notarztwagen mit einem Zeitverzug von etwa zehn Minuten bei dem Patienten eingetroffen, da das Fahrzeug von einem Rückstau auf der Dachauer Straße betroffen gewesen sei, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Die Verzögerung durch die Aktion am Vortag habe nach aktuellem Stand aber keine gesundheitlichen Folgen für den Mann gehabt.

Am Montagmorgen hatten vier Männer und zwei Frauen im Alter von 20 bis 73 Jahren den Verkehr am Stiglmaierplatz in der Maxvorstadt blockiert, indem sich vier von ihnen auf der Straße festklebten. Sie wurden von Polizeikräften gelöst - nach gut zwei Stunden waren die Verkehrssperren wieder aufgehoben.

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In der Zwischenzeit hatte jedoch eine nahe gelegene Arztpraxis den Notarzt alarmiert, weil bei einem Patienten der Verdacht auf einen Herzinfarkt vorlag. "Der Notarztwagen, der da hinfahren sollte, stand kurzzeitig im Stau", schilderte der Polizeisprecher.

Deshalb führe das für politisch motivierte Kriminalität zuständige Kommissariat nun Ermittlungen wegen des Verdachts auf Nötigung. "Wenn sich der Verdacht ergäbe, dass es medizinische Auswirkungen geben sollte, hätte das noch größere Auswirkungen. Dann wäre man im Bereich von Körperverletzungsdelikten", erläuterte der Sprecher. Doch danach sehe es im konkreten Fall derzeit nicht aus.

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