Freizeit in München:Wo baden, grillen und Boot fahren an der Isar erlaubt sind

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An schönen Tagen zieht es Tausende an die Isar. (Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Wie sauber ist das Wasser? Ist das Nacktbaden verboten? Die wichtigsten Fragen und Antworten für schöne Sommertage - und dazu Tipps in einer Infokarte für den Fluss in der Stadt.

Von Caroline Drees

Wenn die Tage länger werden und die Luft heiß ist, dann sehnen sich viele Münchnerinnen und Münchner nach Abkühlung. Tausende baden in der Isar, verbringen ihren Feierabend mit Bier und Grill am Ufer. Oft gerät jedoch in Vergessenheit, dass die Isar als Gebirgsfluss gilt. Stellen, die an einem Tag harmlos erscheinen, können schon am nächsten gefährlich sein.

Und wenn so viele am Ufer feiern, dann hinterlässt das Spuren. Damit Natur und Nachbarn nicht allzu sehr unter dem Andrang entlang der 14 Kilometer quer durch München leiden, hat die Stadt Regeln für den Freizeitspaß an der Isar aufgestellt und Zonen fürs Baden, Bootfahren und Grillen an der Isar ausgewiesen.

Wo ist baden erlaubt?

Schwimmen und plantschen ist nur in ganz bestimmten Abschnitten zugelassen, denn Wehranlagen, Wasserwalzen und Strudel können gefährlich werden - erst recht, wenn die Isar nach Regenfällen viel Wasser führt und nur so rauscht.

Zu den beliebtesten Badestellen zählt natürlich der Flaucher südlich der Brudermühlbrücke. Wer mit Kindern unterwegs ist, findet zwischen Marienklausensteg und der Großhesseloher Brücke an der Stadtgrenze ein ruhigeres Plätzchen, empfiehlt Michael Greiner von der Münchner Wasserwacht. Auch an den Kiesstränden hinter dem Wehr an der Marienklause ist es relativ ruhig.

Der Experte rät, die klassischen Baderegeln unbedingt einzuhalten: nicht betrunken, überhitzt oder mit vollem Magen ins Wasser, nie an unbekannten Stellen gleich ins Wasser springen, sondern langsam hineingehen. Und besonders in der Isar immer Abstand von Gefahrenstellen halten.

Ist die Isar sauber?

Früher war die Wasserqualität der Isar so schlecht, dass man nicht baden gehen konnte. Seit 2003 sorgen UV-Desinfektionsanlagen in den Klärwerken dafür, dass die Bakterienbelastung drastisch gesunken ist. Laut Wasserwirtschaftsamt München gilt die Qualität inzwischen als "gut", wenn es sich auch nicht um Trinkwasser handelt. Nach starkem Regen kann die Verschmutzung allerdings zeitweise zunehmen.

Ist FKK erlaubt?

Auch die Hüllenlosigkeit muss streng geregelt sein: Tatsächlich hat der Stadtrat schon 1982 eine "Nacktbadeverordnung" erlassen, die mittlerweile von einer "Verordnung über das Tragen von Badekleidung beim öffentlichen Baden" abgelöst wurde. Darin definiert die Stadt sechs Zonen, an denen Badehosen und Bikinis fallen dürfen - bei Maria Einsiedel, nahe der Brudermühlbrücke, an der Isarinsel Oberföhring, auf der Schönfeldwiese, in der Schwabinger Bucht und am Flauchersteg.

Frauen dürfen seit 2019 offiziell überall oben ohne in der Sonne liegen - denn seitdem müssen jenseits der FKK-Zonen nur die "primären Geschlechtsmerkmale" bedeckt sein.

Wo ist Boot fahren erlaubt?

Die Isar ist ein Wildfluss, der insbesondere bei steigendem Pegel gefährlich sein kann. Hochwasser lässt sich etwa an starker Strömung und trübem Wasser erkennen, sagt Michael Greiner von der Wasserwacht. Dann sollte man das Gummiboot besser zu Hause lassen.

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An welchen Stränden geht es noch ruhiger zu? Wohin mit Kindern? Wann muss man aufpassen? Michael Greiner von der Wasserwacht kennt den Fluss - und gibt Tipps für einen unbeschwerten Ausflug.

Interview von Caroline Drees

Freizeit-Skipper kommen in der Stadt nur im Süden bis zur Thalkirchner Brücke und ganz im Norden auf ihre Kosten. Dabei gelten Ausnahmen für bestimmte Abschnitte, die in der Bade- und Bootverordnung der Stadt geregelt sind. Insbesondere an den Wehranlagen herrscht laut Stadt Lebensgefahr.

Wo ist grillen erlaubt?

Feuer frei: Südlich der Brudermühlbrücke bis kurz vor der Großhesseloher Brücke ist das Grillen weitestgehend erlaubt. Nur am Marienklausensteg und an einigen Stellen entlang des Tierparks Hellabrunn ist es verboten. Die Grillflächen sind von der Stadt ausgeschildert.

Michael Greiner von der Wasserwacht erinnert an die Grundregeln: mindestens zehn Meter Abstand von der Vegetation halten, am besten einen Eimer Wasser bereitstellen und auf flüssigen Grillanzünder verzichten. Da dieser heruntertropfen kann, erhöht er die Brandgefahr. Um die Natur zu schützen, benutzt man besser einen Grill mit Füßen, statt ihn direkt auf den Kiesboden zu stellen. Und nach der Party sollte der Müll in den Abfalleimern landen und die abgelöschte Kohle in den Aschebehältern.

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