Eine kleine Terrasse - großzügig könnte man sie Garten nennen - schmiegt sich an den Bungalow, der das Le Petit Jardin beheimatet. Daher der Name des Cafés, das vor einem Jahr in der ruhigen Gaisbergstraße in der Nähe des Ostbahnhofes eröffnet hat. Innen ranken sich künstliche Pflanzen die Wände entlang. Im Vorraum mit der großen Vitrine hängen übergroße Glühbirnen von der Decke, im Hinterzimmer mit den Stühlen und Tischen ist es ein Kronleuchter. Das Design nimmt sich im Le Petit Jardin nicht so ernst. Die Blumen und Bäumchen auf der Fensterbank stecken teils in ihren Plastiktöpfen, die Stuhlpolster sind mit Oma-Karomuster überzogen.
Fünf Container voller Müll hätten sie vor knapp einem Jahr aus der ehemaligen Boazn herausgefahren, erzählt Slobo Stanojevic-Jedid, die den Laden gemeinsam mit ihrem Mann Anis Jedid, einem gelernten Patissier, übernommen hat. Jahrelang hatte sie eine Cateringfirma, aber ein eigenes Café, das war ihr Traum.
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Heute ist das Le Petit Jardin gemütlich und liebevoll dekoriert. In dem familiengeführten Café - auch die Tochter hilft oft aus - geht es statt des Looks ohnehin mehr um Herzlichkeit und vor allem ums Essen. Der Star im Vorraum ist die hübsche Vitrine, in der zwischen sechs und zehn verschiedene Kuchen die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Mit wechselnden Sorten, vegane sind auch immer darunter: Zwetschgenstreusel, Cheesecake mit Zitrone oder Blaubeeren, Schokoladenkuchen, Maulwurfkuchen, Karottenkuchen.
Auch der Verein "Kinder von Gestern", der sich um bedürftige Rentner kümmert, profitiert regelmäßig von den Backkünsten der Jedids. Die Croissants werden hier ebenfalls selbst gemacht, und natürlich die Florentiner, Lebkuchen und Plätzchen, auch ausgefallenere mit Mohn oder Kurkuma. Die Speisen, die aus der Küche kommen, sind frisch zubereitet.
Was gibt es da und was kostet das?
Neben den Kuchen und den wechselnden Mittagsgerichten gibt es vor allem: Frühstück. Toll ist das Spezialbrot (10,50 Euro) - ein geröstetes Sauerteigbrot, auf dem sich Frischkäse, Tomate und Rucola türmen, dazu zwei gebratene Bio-Eier, Sprossen und je nach Wahl Bergkäse (2 Euro), Putenbrustschinken (2), Lachs (3,50) und/oder Avocado (3,50). Für herzhafte Frühstücker gibt es außerdem Bio-Rühreier (6,90), die sich der Gast mit Käse, Kräutern, Schinken, Tomate oder Feta für jeweils 1,50 Euro veredeln kann oder für 3,50 Euro mit Avocado oder Lachs.
Süße Frühstücker kommen beim Crêpes Spezial oder beim Frenchtoast Spezial (je 11,90) auf ihre Kosten, jeweils gefüllt mit eingekochten Himbeeren oder Nutella, dazu Obstsalat und Sahne. Die warmen Himbeeren sind köstlich. Auch Joghurt mit Obst (6,90), Bircher Müsli mit Obst (klein 6,90, groß 10,90) und eine Himbeerbowl (6,90) gibt es für einen leichteren Start in den Tag, die Bowl mit einer Art Himbeersmoothie als Basis, Flocken und Samen sowie reichlich Früchten.
Die Koffeinzufuhr ist auch gesichert: Von Espresso (2,20) über Cappuccino (3,20) über Flat White (4,20) gibt es Kaffee in allen möglichen Varianten, auch iced. Hafermilch kostet keinen Aufpreis. Es gibt aber auch einen Chai Latte (4,20) oder eine goldene Milch (4,20).
Selbst eine Alkohollizenz hat das Petit Jardin, von Bier bis Aperol Spritz stehen gängige Getränke auf der Karte, momentan auch hausgemachter Glühwein. Und so kann der Nachmittag gerne einen Schwipps bekommen, der bestenfalls mit einem Stück Kuchen wieder aufgesaugt wird. Denn Kuchen, verrät die Speisekarte, kann man immer essen.
Le Petit Jardin , Gaisbergstraße 6, 81765 München, Telefon: 089/32768852. Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 16 Uhr.
