Die Gallmayerstraße ist ein etwas versteckter Ort in Haidhausen. Dort, hinter dem Rio-Kino am Rosenheimer Platz, steht ein seit vielen Jahren verlassenes und abbruchreifes Haus, Adresse Gallmayerstraße 9. Die heutigen Eigentümer von der WU Wohnungsunternehmen GmbH&Co. KG (Grünwald) haben das Grundstück bereits 2014 bei einer Zwangsversteigerung für 4,75 Millionen Euro gekauft, damals noch mit einem anderen Firmennamen. Nun wollen die Investoren ein neues Gebäude mit etwa 70 Wohnungen oder ein Boardinghaus errichten. Der Stadtrat will allerdings, dass an dieser Stelle auch bezahlbarer Wohnraum entsteht.
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Deshalb wird er für das Grundstück und das umliegende Karree zwischen Rosenheimer Straße, Franziskanerstraße, Gallmayerstraße und Schleibingerstraße einen sogenannten sektoralen Bebauungsplan aufstellen. Damit schreibt die Stadt vor, dass bei neuen Bauvorhaben in diesem Umgriff ein Anteil von 40 Prozent geförderten Wohnraums zu realisieren ist. Den Beschluss dafür hat der Planungsausschuss in seiner jüngsten Sitzung gefasst. Er wird aller Voraussicht nach in der nächsten Vollversammlung bestätigt.
"Haidhausen hat einen sehr hohen Gentrifizierungsdruck", sagte Stadträtin Simone Burger (SPD) im Ausschuss. Der sektorale Bebauungsplan, den der Bund 2021 neu eingeführt hat, sei "ein Instrument, das hilft, ein Gleichgewicht zu finden bei dieser Entwicklung", ergänzte Bernd Schreyer (Grüne). Die einzige Gegenstimme kam von Jörg Hoffmann (FDP). "Die Stadträte", sagte er, "sollten nicht anfangen, in einzelne Vorhaben reinzuregieren."