Städtischer Wohnungsbau:Doris Zoller wird zum zweiten Mal Interimschefin der Gewofag

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Interims-Führungsduo: Doris Zoller und Christian Müller stehen an der Spitze der Münchner Wohnen, bis 2024 ein neuer CEO gefunden ist. (Foto: Gewofag)

Von 2024 an soll sie gemeinsam mit Christian Müller die neue "Münchner Wohnen" führen. Ob Zoller dauerhaft Chefin bleiben will, lässt sie offen.

Von Sebastian Krass

Zum zweiten Mal binnen eines Jahres Interimschefin: Nach dem plötzlichen Weggang des Kurzzeit-Chefs Andreas Lehner hat der Aufsichtsrat der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewofag Doris Zoller zur Vorsitzenden der Geschäftsführung gekürt. Zudem wird wie geplant der bisherige SPD-Stadtrat Christian Müller, 56, zum 1. Dezember Mitglied der Geschäftsführung, verantwortlich für "die Hausbewirtschaftung, die Hausmeisterei und das Sozialmanagement". Das geht aus einer am Montagmittag verbreiteten Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Müller wird sein Stadtratsmandat zum 29. November niederlegen.

Dem Vernehmen nach übernimmt Zoller die Chefposition vorerst übergangsweise. Und dann, vom 1. Januar an, auch für die neue "Münchner Wohnen", wenn die Fusion mit der Schwestergesellschaft GWG vollzogen ist. Voraussichtlich wird der Aufsichtsrat im neuen Jahr erneut auf die Suche nach einer oder einem CEO gehen. Eine Entscheidung darüber will das Gremium Ende November treffen.

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Bisher ist geplant, dass die Architektin Zoller dann in die Rolle als einfaches Mitglied zurückkehrt, die sie seit 2022 regulär ausfüllt: als Mitglied der Geschäftsführung, zuständig für das Thema Bau. Ob sie nun aber womöglich Anspruch erhebt, dauerhaft CEO zu bleiben, ließ Zoller am Montagnachmittag offen. Auf diese an sie persönlich gerichtete Frage hin ließ sie ihren Firmensprecher ausrichten: "Die Gewofag kann sich über die heute kommunizierten Aussagen hinaus nicht äußern."

Zoller war bereits Übergangschefin der Gewofag geworden, nachdem CEO Klaus-Michael Dengler wegen einer Affäre um heimlich angefertigte Schriftgutachten hatte gehen müssen. Anfang Oktober übernahm dann Andreas Lehner den Chefposten, er kündigte aber nach knapp vier Wochen schon wieder, unter anderem weil er mit dem Verlauf des Fusionsprozesses unzufrieden war.

Dass die "Münchner Wohnen" vorerst vom Duo Zoller und Müller geführt wird, hat auch zur Folge, dass die GWG in der Chefetage nicht vertreten sein wird. Armin Hagen, 59, ist seit 15 Monaten - ebenfalls interimistisch - GWG-Geschäftsführer, sein Vertrag für diese Rolle läuft bis Jahresende. Aufsichtsratschefin Verena Dietl (SPD) will ihn gern an Bord der "Münchner Wohnen" behalten und in den nächsten Wochen mit ihm über seine Zukunft sprechen. Hagen sagt: "Wenn ich noch gebraucht werde, bin ich bereit, in einer verantwortlichen Position weiterzumachen." Welche das sein könnte, ist bisher offen.

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