Nahost-Konflikt:Gemeinsames Friedensgebet von Muslimen, Juden und Christen geplant

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Anderer Anlass, ähnliche Absicht: Bei der Lichterkette für Frieden, Toleranz und Versöhnung unter den Religionen im Jahr 2015 trafen sich (von links) unter anderem Imam Benjamin Idriz, die evangelische Stadtdekanin Barbara Kittelberger, Petra und OB Dieter Reiter auf dem Marienplatz. (Foto: Robert Haas)

Der Muslimrat München und Oberbürgermeister Dieter Reiter wollen am Montag um 18 Uhr auf dem Marienplatz ein Zeichen setzen.

Von Ulrike Heidenreich

"Keine Flaggen, keine Schilder, keine Parolen" - das ist die Vorgabe für ein konfessionsübergreifendes Friedensgebet, das am Montag, 6. November, um 18 Uhr auf dem Marienplatz stattfindet. Aufgerufen dazu hat der Muslimrat München, die Schirmherrschaft hat Oberbürgermeister Dieter Reiter übernommen. Er wird zum Abschluss auch Dankesworte sprechen.

In Sorge vor Ausschreitungen wegen der aufgeheizten Stimmung nach dem Angriff der Hamas auf Israel hatten mehrere Imame um Benjamin Idriz, Vorstand des Münchner Forums für Islam, Mitte Oktober das Gespräch mit Reiter gesucht. Es ging ihnen darum, Auseinandersetzungen und Kundgebungen mit strafbaren Inhalten auf den Straßen zu verhindern, "den Nahost-Konflikt nicht in München auszutragen und entschieden für eine Deeskalation des Konflikts einzutreten".

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Unter dem Motto "Besinnen und Beten!" sollen sich nun am Montag Muslime, Juden und Christen auf dem Marienplatz treffen. Nach der Begrüßung von Sokol Lamaj vom Muslimrat München folgen Gebete des evangelischen Landesbischofs Christian Kopp, von Dompfarrer Klaus Peter Franzl, Rabbiner Jan Guggenheim von der Israelitischen Kultusgemeinde München sowie dem Penzberger Imam Benjamin Idriz - für Frieden im Heiligen Land. "In diesen schwierigen Zeiten Geschlossenheit zu zeigen, ist Aufgabe und Verpflichtung", sagte dieser am Freitag.

Die Glaubensgemeinschaften wollten mit dem Friedensgebet dazu aufrufen, für Frieden und gegen jegliche Art von Hass, Gewalt und Intoleranz einzustehen. "Wir verurteilen den Terror gegen die Zivilbevölkerung in Israel durch die Hamas und rufen dazu auf, die Gewalt sofort zu beenden. Genauso verurteilen wir die Gewalt an der Zivilbevölkerung in Gaza und fordern ein sofortiges Ende", hatte das Münchner Forum für Islam zuvor mitgeteilt.

Bereits für diesen Sonntag ist ein Demonstrationszug mit einem "Friedensgebet für Palästina" angekündigt. Die Teilnehmer werden um 15 Uhr am Odeonsplatz starten.

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