Die Rettung des Filmtheaters Sendlinger Tor liegt der Münchner SPD offenbar am Herzen. Dies ist dem Antrag zu entnehmen, den die SPD-Stadtratsfraktion am Freitag ins Rathaus eingebracht hat. Darin fordern sechs Mitglieder des Stadtrats, allesamt Mitglieder im Kulturausschuss, die Stadt auf, "alle ihr zur Verfügung stehenden Möglichkeiten" auszuschöpfen, um das traditionsreiche Kino zu retten.
Das Schicksal eines der ältesten Kinohäuser Münchens ist momentan unklar. Am Mittwoch wurde bekannt, dass die Hauseigentümerin Birte Winkelmann den Pachtvertrag über den 30. Juni hinaus nicht mehr verlängern möchte. Es seien Veränderungen nötig, so Winkelmann. Kinobetreiber Fritz und Christoph Preßmar, Vater und Sohn, reagieren bestürzt. Die wirtschaftliche Grundlage stimme nach wie vor, sagen die Betreiber und kündigen rechtliche Schritte an - ein juristischer Streit bahnt sich an.
Kinos in München:Das Filmtheater Sendlinger Tor steht offenbar kurz vor dem Aus
Die Hauseigentümerin will den Pachtvertrag des Traditionskinos nicht über den Juni hinaus verlängern. Der Betreiber hält die Kündigung indes für unwirksam.
SPD-Politiker wünschen sich nun von der Stadt eine entschiedene Parteinahme für das preisgekrönte Haus, es sei "seit Jahrzehnten eine Institution" in der Stadt, heißt es im Antrag. "Es wäre ein herber Verlust für die Kinolandschaft, wenn das Traditionshaus Filmtheater Sendlinger Tor schließen sollte. Daher soll sich die Stadt unbedingt dafür einsetzen, eine Lösung für das Fortbestehen des Hauses herbeizuführen."
Im vergangenen Jahr setzte sich die SPD vergeblich dafür ein, das Gabriel-Kino in der Dachauer Straße sowie die Kinos an der Münchner Freiheit zu erhalten. Dieses Mal soll der Einsatz Erfolg bringen: "Dennoch wollen wir auch dieses Mal nichts unversucht lassen, um ein Münchner Traditions-Filmtheater zu erhalten", teilt Constanze Söllner-Schaar (SPD) vom Kulturausschuss mit.