Ferienprogramm für München:Basteln, Bäume erforschen oder Radio machen

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Eine junge Besucherin in der Ausstellung "Kraftmaschinen". In den Ferien kann dazu ein Radiobeitrag produziert werden. (Foto: Deutsches Museum)

In den Faschingsferien haben einige Freizeitstätten und Museen Angebote für Kinder und Familien. Unsere Tipps für Kurzentschlossene.

Von Barbara Hordych

Die Faschingsferien beginnen. Und viele Familien, die nicht wegfahren, haben sich schon längst darüber Gedanken gemacht, was sie gemeinsam mit ihren Kindern - oder diese ohne sie unternehmen können. Die Workshops von Lilalu sind dementsprechend bereits komplett ausgebucht. "Bei uns ist halt immer ein gewisser Vorlauf nötig. Jetzt beispielsweise kann ich schon empfehlen, dass sich Interessierte für unsere Workshops in den Osterferien anmelden", sagt Vera Tichy von Lilalu, dem Ferienprogramm der Johanniter.

Trotzdem müssen auch Kurzentschlossene nicht verzagen. Denn es gibt Einrichtungen wie das Kinderkunsthaus, das Kindermuseum, das Deutsche Museum und das Feierwerk, deren Angebote ohne vorherige Anmeldung besuchbar sind oder bei denen man sich noch für einzelne Kurse anmelden kann. Im Kinderkunsthaus ist etwa das "Offene Programm", das normalerweise nur an den Wochenenden jungen Bastlern und ihren Familien zur Verfügung steht, während der Faschingsferien ausgeweitet: Es kann dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr spontan besucht werden, solange Platz vorhanden ist. Rund 50 Bastel-Plätze gibt es in dem großen Atelierraum. "Da die Verweildauer erfahrungsgemäß rund zwei Stunden beträgt, können wir aber mehrere Zeitschienen nutzen", erklärt die Gründerin und Leiterin Alexandra Helmig.

Gebastelt werden kann auch zu Hause: So sehen die Materialtüten aus, die das Kinderkunsthaus-Team den Teilnehmern der Online-Kurse zuschickt. (Foto: Kinderkunsthaus)

Beim Start im vergangenen Dezember hatten Helmig und ihr Kunstvermittler-Team noch überlegt, "ob die Menschen überhaupt zu uns zurückkommen, aber mittlerweile muss ich sagen: Der Bedarf an Veranstaltungen in Präsenz ist riesig", sagt Helmig. Entsprechend ausgebucht sind die aktuellen Präsenz-Workshops. Auch hier ist baldige Buchung für die Osterferien sinnvoll. Plätze gibt es aber noch in den Online-Kursen, konzipiert während der Lockdowns. "Wir haben sie beibehalten. Denn nach wie vor gibt es viele Eltern, die plötzlich mit ihren Kindern zu Hause sitzen, da sie entweder infiziert sind oder in Quarantäne bleiben müssen, und nach Beschäftigung suchen". Für sie sind die virtuellen Kurs-Formate genau das Richtige: Nach der Anmeldung bekommt man die Materialtüten zugeschickt, mit denen man dann im Kurs arbeiten kann ( www.kinderkunsthaus.de).

Bevor ein Baum zu Tisch oder Stuhl verarbeitet werden kann, muss er erst einmal aus dem Wald heraus transportiert werden. Wie das geht, zeigt die Ausstellung "Holz" im Kindermuseum. (Foto: Kindermuseum)

Um das Thema "Holz" dreht sich die gerade verlängerte Mitmachausstellung im Kindermuseum an der Arnulfstraße. Noch bis 19. Juni haben junge Besucher hier die Gelegenheit, den Rohstoff an unterschiedlichen Kreativstationen zu erkunden: Wie wird aus einem Baum eigentlich ein Tisch, Schrank oder Stuhl? Die Besucher werden zu Waldforschern, die lernen, die Jahresringe von Bäumen zu "lesen" oder sie begleiten den Weg eines Baumes von seinem Wachstum im Wald bis zu seiner Verarbeitung zum Alltagsgegenstand. Am Sonntag, 27. Februar, werden in einer offenen Werkstatt zwischen 11 und 17 Uhr "Fantastische Baumbücher" gebastelt, eine Mitmachaktion für Kinder ab 4 Jahren. Gemeinsam mit den jungen Besuchern entsteht eine eigene Holzbibliothek aus Bäumen, die der Fantasie entspringen - von der Traumtanne bis zur Perlenbuche ( www.kindermuseum.de).

Ein Besuch im Deutschen Museum ist eigentlich immer spannend - auch wenn das Kinderreich derzeit geschlossen ist. Besondere Angebote gibt es auch hier in den Ferien, etwa in den Ausstellungen zu "Kraftmaschinen" und "Schiffahrt" am 2. und 3. März von 9.30 bis 16 Uhr: Mit einer professionellen Radiomacherin betrachten die jungen Forscher und Forscherinnen sich die Schaubilder in den jeweiligen Ausstellungen ganz genau. Anschließend können sie mit Unterstützung einen eigenen Radiobeitrag produzieren ( www.deutsches-museum.de).

In der Ausstellung "Schifffahrt" stehen zahlreiche Dioramen - beispielsweise Schaukästen einer "Holzschiffswerft". (Foto: Deutsches Museum)

Auch das Feierwerk bietet in seinen Kinder- und Jugendfreizeitstätten Dschungelpalast oder Südpolstation ein spezielles Ferienprogramm an. Am 4. März organisiert der Dschungelpalast beispielsweise einen Tagesausflug in das Museum Fünf Kontinente mit einem anschließenden Kreativprogramm für Kinder ab 6 Jahren. Die Südpolstation lädt Kinder und Jugendliche ein, mit Licht und Schatten, Farben, verschiedenen Materialien und der eigenen Stimme zu experimentieren. Bei kunsthandwerklichen Workshops können sie Cooles und Hübsches kreieren oder sich beim Radio-Machen ausprobieren. Ein Ausflug ins Museum Brandhorst am 2. März gibt Kindern von acht bis zwölf Jahren die Möglichkeit, sich von den Werken zeitgenössischer Künstlerinnen inspirieren zu lassen. Anschließend probieren sie in einem Workshop das Malen von Licht und Schatten selber aus ( www.feierwerk.de).

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