Pop-up Café Noona:Koreanisch frühstücken bei der großen Schwester

Lesezeit: 3 min

Hinter einem Eggdrop verbirgt sich ein Sandwich aus Brioche-Scheiben, gefüllt mit Käse, Rührei, Zwiebeln und einer hausgemachten Sauce. (Foto: Robert Haas)

Eggdrops oder Croffles und dazu einen Dalgona-Kaffee: Im Noona in der Maxvorstadt werden am Wochenende in den Räumen des 89 Anju schon vormittags Food-Trends serviert.

Von Jacqueline Lang

Noona, das heißt auf Koreanisch so viel wie ältere Schwester. Und damit ist der Name des neuen Pop-ups an der Luisenstraße Programm. Denn eine der beiden Betreiberinnen ist Quynh Le - die große Schwester von Viet Duc Ngo, der an derselben Adresse das 89 Anju betreibt. Ihr Bruder versorgt die Gäste in dem Eckladen in der Maxvorstadt unter der Woche und abends unter K-Pop-Plakaten und Neonreklamen mit koreanischem Streetfood. Seine Schwester serviert dort am Wochenende koreanisches Frühstück, wenn aus dem 89 Anju das Pop-up Café Noona wird.

Quynh Le, die unter der Woche als Investmentbankerin arbeitet, hat lange in Berlin gelebt. Als sie vor vier Jahren nach München zog, fehlte dem "Foodie", wie sie sich selbst beschreibt, die kulinarische Vielfalt der Hauptstadt. Als ihr Bruder Anfang des Jahres mit einem Partner das 89 Anju eröffnete, beschlossen sie und ihre beste Freundin, dass München noch mehr braucht als Tteokbokki, Mandu und Bibimbap.

Abends und unter der Woche gibt es an der Luisenstraße unter K-Pop-Plakaten und Neonreklamen koreanisches Streetfood, am Wochenende koreanisches Frühstück. (Foto: Robert Haas)

Dass Quynh Le nicht die Einzige ist, die die Idee hatte, schon vormittags koreanische Spezialitäten anzubieten, stört sie nicht. Zum einen sei man mit dem Noona unter den Ersten gewesen, zum anderen sei es schön, dass die koreanische Küche so nun auch in München bekannter werde. Tatsächlich stehen die Chancen dafür gut, überall in der Stadt poppen gerade koreanische Streetfood-Läden auf. Und Quynh Le verspricht: Die hiesige Gastroszene dürfe "gespannt sein" auf das, was sie und ihr Bruder sich noch so alles überlegen würden.

Was gibt es dort und was kostet es?

Die Karte im Noona ist übersichtlich: Es gibt sogenannte Eggdrops und Croffles. Ersteres ist ein Sandwich aus zwei butterweichen Brioche-Scheiben, gefüllt mit Cheddar-Käse, Rührei, karamellisierten Zwiebeln und einer hausgemachten Sauce. Getoppt werden kann das Sandwich wahlweise mit Speck, Avocado, Avocado und Lachs oder Bulgogi (zwischen 9,90 und 11,90 Euro). Bulgogi bedeutet zwar übersetzt so viel wie Feuerfleisch, der Name bezieht sich aber eher auf die Art der Zubereitung des Rindfleisches als auf die Schärfe.

Die Croffles, eine Mischung aus Croissant und Waffel, gibt es mit den Toppings "Cookies Cream", "Strawberry Matcha", "Lotus Biscoff" und "Cinnamon Sugar" (zwischen 4,90 und 7,90 Euro).

Die Mischung aus Waffel und Croissant ist ein Hingucker in Grün und Rot. (Foto: Robert Haas)
Wer auf seinen Kaffee nicht verzichten und trotzdem mal etwas Neues probieren will, sollte einen Dalgona-Kaffee wählen. (Foto: Robert Haas)

Sowohl für die Eggdrops als auch die Croffles gilt, einfach mal durch die verschiedenen Toppings durchprobieren. Zwei Dinge sollte man allerdings wissen: Bei den süßen Speisen wird nicht am Zucker gespart, man sollte es also ordentlich süß mögen. Und: Veganerinnen und Veganer kommen im "Noona" eher nicht auf ihre Kosten. Keines der Gerichte kommt ohne Butter aus. Das könnte sich aber mit der Zeit noch ändern, Quynh Le will die Karte immer mal wieder aktualisieren. Sie möchte nämlich noch weitere Food-Trends nach München bringen und sich dabei in Zukunft auch nicht nur auf Korea beschränken.

Vorerst bleibt es aber noch beim koreanischen Frühstück. Und dazu bekommt man natürlich auf Nachfrage auch einen Cappuccino oder Latte Macchiato (3,90 beziehungsweise 4,50 Euro). Es empfiehlt sich aber, stattdessen mal einen der Trend-Drinks, die auf der Karte stehen, zu probieren: Wer auf seinen Kaffee nicht verzichten möchte, kann etwa einen geeisten Dalgona (4,90 Euro) bestellen. Das ist eine Art umgedrehter Cappuccino: Die Milch befindet sich unten im Glas, eine cremiger Kaffeeschaum toppt das Ganze. Ebenfalls koffeinhaltig, aber ein wenig bunter sind die Matcha Strawberry oder die Mango Milk. Wem das grüne Teepulver nicht schmeckt, der kann stattdessen Strawberry, Mango Soda, Grapefruit oder Kiwi Yakult Ade (je 6,90 Euro) probieren.

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Alle Speisen und Getränke schmecken nicht nur, sie sind auch überaus fotogen angerichtet. Weil man darum im Noona offenbar weiß, gibt es im Eingangsbereich einen Spiegel, vor dem die Gäste posieren können - mit und ohne Essen. An den Tischen im Außen- wie Innenbereich sitzen zahlreiche Menschen, die erst ihr Handy zücken, bevor sie sich einen Bissen genehmigen.

Wen trifft man dort?

Wie im kleinen Bruder, dem 89 Anju, tummeln sich im Noona viele Menschen mit asiatischem Hintergrund, was ja bekanntlich ein gutes Zeichen ist und dafür spricht, dass nicht nur Quynh Le darauf gewartet hat, in München endlich koreanisches Frühstück zu bekommen.

Noona , Luisenstraße 47, 80333 München, Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 10.30 bis 15 Uhr

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