Einzelhandel in München:C&A schließt Filiale in der Innenstadt

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Seit 1952 an diesem Standort: Das Mode-Kaufhaus C&A an der Kaufingerstraße. (Foto: Robert Haas)

Der Mietvertrag für den Standort an der Kaufingerstraße läuft Ende 2024 aus. Der Modekonzern will aber im Stadtzentrum präsent bleiben.

Von Sebastian Krass

Eines der traditionsreichsten Geschäfte in der Münchner Innenstadt schließt nach mehr als 70 Jahren - aber es soll ein Comeback geben. Ende dieses Jahres macht der Modekonzern C&A seine Filiale an der Kaufingerstraße dicht, und zwar weil der Mietvertrag ausläuft. Das erklärt eine Firmensprecherin auf Anfrage, sie bestätigt damit einen Bericht der Abendzeitung. Sie betont aber auch, dass man auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten sei: "Unser Ziel ist es definitiv, in Münchens City-Center zu verbleiben."

Grund für den auslaufenden Mietvertrag ist, dass die Eigentümer des 1952 als C&A-Niederlassung eröffneten Gebäudes an der Kaufinger 11a und 13 einen groß angelegten Umbau planen, der auch die zwei Anbauten nach hinten an der Fürstenfelder Straße 1 und 3 betrifft. Die Baumaßnahmen sollen Anfang 2025 beginnen und etwa zweieinhalb Jahre dauern. "Daher prüfen wir momentan Optionen, die es uns ermöglichen, weiterhin nah bei unseren Kundinnen und Kunden zu sein", schreibt die C&A-Sprecherin.

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Offenbar ist auch eine Rückkehr an den traditionsreichen Standort nicht ausgeschlossen. Vermieter des Gebäudes ist die Inka-Gruppe der Familie Inselkammer, aus Firmenkreisen ist zu hören, man sei mit C&A in Gesprächen über eine Rückkehr in die nach der Sanierung deutlich kleineren Ladenflächen. C&A äußert sich zu diesem Szenario nicht.

Für die Modekette steht aber dem Vernehmen nach auch die 250 Meter entfernte Alte Akademie zur Debatte, in der bisher erst 2400 von knapp 8000 Quadratmetern Ladenfläche vermietet sind. Auf die Frage, ob C&A sich dafür interessiere, schreibt die Sprecherin, dazu könne man "nichts bestätigen". Allerdings ist derzeit unklar, wie es mit der Alten Akademie weitergeht. Die Tochterfirma von René Benkos Signa-Konzern, die die denkmalgeschützte ehemalige Klosteranlage und den ehemaligen Hettlage-Bau sanieren und umbauen wollte, hat Insolvenz angemeldet. Die Bauarbeiten ruhen schon seit November. Eine Fertigstellung bis Ende 2024, wenn C&A an der Kaufingerstraße zusperrt, ist ausgeschlossen.

Auch ohne eine Niederlassung in der Fußgängerzone bleibt C&A in München präsent. Es gibt sechs weitere Filialen, fünf davon in Einkaufszentren, die sechste befindet sich knapp außerhalb der Innenstadt an der Bayerstraße, direkt neben dem Hauptbahnhof. Wie es damit weitergeht, auch ob C&A tatsächlich weiter mit zwei zentralen Filialen plant, bleibt offen. Fragen dazu lässt das Unternehmen unbeantwortet.

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