True Brew:Kreatives aus dem Hahn

True Brew: Vor dem Tresen im "True Brew" parkt eine rote Ape, in der verschiedene italienische Snacks präsentiert werden.

Vor dem Tresen im "True Brew" parkt eine rote Ape, in der verschiedene italienische Snacks präsentiert werden.

(Foto: Robert Haas)

Im neuen Taproom "True Brew" konzentrieren sich die drei Wirte auf ihr selbst gebrautes Bier, das aus zehn Hähnen fließt.

Von Laura Kaufmann

Das Dreimühlenviertel hatte aus gastronomischer Sicht einige Verluste zu verkraften in diesem Jahr. Gerade hat die heiß geliebte Viertelkneipe Bavarese zugemacht. Das Makassar, das sich in beachtlichen 27 Jahren in der Dreimühlenstraße einen guten Ruf mit französisch-kreolischer Küche erkocht hatte, schloss im Frühsommer. Die Besitzer brauchten eine Pause von der Gastronomie.

Nach drei Monaten Umbau, den die neuen Betreiber Andreas Dünkel, Luis Seubert und Lucas Jochem mit Hilfe von Freunden hauptsächlich selbst bestritten haben, ist nun ein neues Konzept eingezogen: der Taproom "True Brew". Aus zehn Hähnen fließt brauereifrisches Bier, das die Betreiber selbst herstellen, und das es bald auch abgefüllt zu kaufen geben soll. "Wit" zum Beispiel, ein belgisches Weißbier, gebraut mit Koriandersamen und Orangenschalen (0,3 Liter für 3,20 Euro), "Amber", ein Amber Ale, also ein rötliches, obergäriges Bier (3,50), oder "Summit", ein malzbetontes Lagerbier, gebraut mit Wiener Malz (3,20).

Die Kreationen wechseln nach Saison, bald wollen die Freunde aus Mittelfranken ein Pumpkin Ale mit Kürbis brauen. "Uns geht es darum, dass die Biere gut trinkbar sind, aber trotzdem einen kreativen Ansatz haben", sagt der 27-jährige Dünkel. Ab und an gibt es "Tap Takeover" - dann kommt eine Brauerei zu Besuch und stellt ihr Bier vor. Diesen Donnerstag zum Beispiel "Yankee & Kraut".

Vier kupferne Tanks stehen als Blickfang vor einer schwarz gefliesten Wand, der Taproom ist schlicht gehalten, die Wände in Betonoptik. Den Look einer Straßenecke wolle man einfangen, sagt Andreas Dünkel. In einer rot lackierten Ape, die neben dem Tresen geparkt ist, werden verschiedene Variationen der Pinsa präsentiert: eine Art römische Urform der Pizza, mit einem lang gegärten Sauerteig, der aus Weizen, Reis- und Sojamehl zubereitet wird. Das selbst gebraute Bier soll schließlich eine würdige Grundlage haben.

Auf einem selbst gezimmerten Holzpodest, bei dem man das Neue noch erkennt, stehen gemütliche Sessel und Sofas, denen man ihre Patina ansieht. Ein Surf-, ein Skate- und ein Snowboard sind an die Wand genagelt, als Lifestyle-Aushängeschilder quasi. Indie-Musik läuft, Brettspiele stehen auf den Fensterbänken. Eine sympathisch unkomplizierte Gästeschar hat es sich zum Ratschen in Wohnzimmeratmosphäre gemütlich gemacht.

Das Dreimühlenviertel hatte also ein paar gastronomische Verluste einzustecken in jüngster Zeit. Aber manchmal entsteht aus einem Verlust eben auch etwas schönes Neues.

Adresse: Dreimühlenstraße 25 | 80469 München | hello@truebrew.co |Öffungszeiten: Dienstag bis Sonntag ab 17 Uhr

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