Ausstellung:Kunstvoll gegen Altersarmut

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Die Sammlerin Ingvild Goetz lässt 49 Werke zugunsten sozialer Zwecke versteigern. Eine Auswahl davon ist bei Sotheby's in München zu sehen.

Von Jürgen Moises

Kunst soll interesselos und autonom sein. Spätestens seit Beuys sieht man sie aber auch mit einem sozialen Auftrag verbunden. Und so gibt es viele Künstler, die auch gesellschaftlich etwas bewirken wollen. Dass das bei Sammlern ähnlich sein kann, zeigt das Beispiel Ingvild Goetz. Für karitative Projekte hat sich die Münchner Sammlerin, Kuratorin und Mäzenin jedenfalls schon mehrfach engagiert. Dabei ging es um Hilfe für geflüchtete Frauen, Kinder und Jugendliche, Magersucht oder wie aktuell: um Altersarmut. Um entsprechende Organisationen finanziell zu unterstützen, will sich Goetz nun von 49 Werken trennen. Ende März und Mitte April kommen sie in Köln und London unter den Hammer. Einen Teil davon kann man aktuell bei Sotheby's in München sehen.

Auch dieses Werk von André Butzer, "Ohne Titel (N-Mädele)", aus dem Jahr 2007 wird für einen guten Zweck versteigert. (Foto: Sotheby's)

Zu den vom 8. bis 10. März gezeigten Werken zählt etwa ein "Kissenbild" von Gotthard Graubner, dessen Schätzpreis zwischen 80 000 und 120 000 Euro liegt. In Köln wird noch das Gemälde "Camelionid" des Zero-Künstlers dazukommen, das sogar auf bis zu 500 000 Euro angesetzt wird. Einen deutlichen Kontrast dazu bildet das Gemälde "Ohne Titel (N-Mädele)" von André Butzer. Dass er als Vorbild auch Walt Disney nennt, belegt der freche Comic-Touch des Bildes, das auf 40 000 bis 60 000 Euro geschätzt wird. Ebenfalls in München zu sehen: Das Gemälde "Melody" des dänischen Künstlers Tal R und ein schönes Bild des Italieners Antonio Calderara.

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Das prominenteste Bild in der Ausstellung dürfte "Grün-Rot-Blau 789-33" von Gerhard Richter sein. Das stammt aber aus einer anderen Privatsammlung, genauso wie etwa die Skulpturen von Karl Hartung und Joannis Avramidis oder Otto Dix' "Sonnenblumen". Hinter den weiteren Werken, die vom 24. bis 30. März in Köln und vom 12. bis 18. April in London aus Goetz' Sammlung angeboten werden, stecken ebenfalls viele prominente Namen. Darunter Thomas Demand, Andreas Gursky, Sarah Morris, Roni Horn oder Louise Bourgeois. Versteigert wird übrigens live und online. Und zumindest im Fall der Ingvild-Goetz-Werke kann man auf reges Interesse hoffen - damit für die sozialen Projekte einiges zusammenkommt.

Auktions-Vorbesichtigung mit Werken aus der Sammlung Ingvild Goetz, bis 10. März, tgl. 10-18 Uhr, Sotheby's München, Odeonsplatz 16

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