Geschichte Münchens:Der fast vergessene Priestermord

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Damals so aufsehenerregend wie später der Fall Walter Sedlmayr: Der ermordete Schwarz auf dem Totenbett, anonyme Zeichnung von 1850. (Foto: Bayerische Staatsbibliothek)

Im Jahr 1849 wird der stadtbekannte Kanonikus der Theatinerkirche brutal ermordet. Das Verbrechen erregt großes Aufsehen. Ein Buch zeichnet die Geschichte nach, an deren Ende ein Verurteilter hingerichtet wird.

Von Wolfgang Görl

Am Sonntagmorgen, 11. März 1849, liest Johann Baptist Schwarz, der stadtbekannte Kanonikus der Theatinerkirche St. Kajetan, die Heilige Messe. Danach macht er sich auf den Heimweg, Schwarz wohnt mit seiner Schwester Josepha im ersten Stock eines Hauses in der Sonnenstraße 10. Etwa um Viertel nach acht kommt er an, nimmt ein Frühstück und gießt die Blumen. Anschließend macht sich Schwarz, der auch Lehrer am "Alten Gymnasium" (Wilhelmsgymnasium) ist, daran, Schularbeiten zu korrigieren. Seine Schwester, die den Gottesdienst besucht hatte, kehrt gegen neun Uhr zurück. Sie bemerkt, dass das Fensterglas neben der verschlossenen Haustür eingeschlagen ist. Eine der Eisenstangen, die das Fenster sichern, ist verbogen. Etwas Blut klebt an der Stange. Josepha Schwarz kriegt es mit der Angst zu tun. Sie holt den Tischlergesellen Andreas Mayer herbei.

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