Tagung zu Missbrauch an Kindern:Experten fordern ein Recht auf Aufarbeitung

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In der Münchner Frauenkirche könnte auf Initiative des Betroffenenbeirats ein Missbrauchs-Mahnmal geschaffen werden. (Foto: Florian Peljak)

"Täterorganisationen" wie Kirchen oder die Stadt München sollen nicht länger das eigene Versagen untersuchen, dies müsse unabhängig geschehen. Die Grünen arbeiten an einer Gesetzesinitiative für bayernweite Regeln.

Von Bernd Kastner

Eine Tagung in Tutzing, ein wissenschaftlicher Vortrag nach dem anderen, unzählige Powerpoint-Seiten auf der Leinwand. Plötzlich sind Fotos von kleinen Kindern zu sehen, wie sie zum Essen gezwungen werden. Es sind Aufnahmen aus Heimen, viele Jahre alt. Ein Mann im Auditorium, Mitte 70, unterbricht den Vortrag, erhebt sich, sagt, dass er diesen Anblick nicht ertrage. Verstört und aufgewühlt verlässt er den Saal, ihm folgt eine Frau. Beide haben als Kinder in Heimen Gewalt erlitten.

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