Eine Tagung in Tutzing, ein wissenschaftlicher Vortrag nach dem anderen, unzählige Powerpoint-Seiten auf der Leinwand. Plötzlich sind Fotos von kleinen Kindern zu sehen, wie sie zum Essen gezwungen werden. Es sind Aufnahmen aus Heimen, viele Jahre alt. Ein Mann im Auditorium, Mitte 70, unterbricht den Vortrag, erhebt sich, sagt, dass er diesen Anblick nicht ertrage. Verstört und aufgewühlt verlässt er den Saal, ihm folgt eine Frau. Beide haben als Kinder in Heimen Gewalt erlitten.
Tagung zu Missbrauch an Kindern:Experten fordern ein Recht auf Aufarbeitung
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"Täterorganisationen" wie Kirchen oder die Stadt München sollen nicht länger das eigene Versagen untersuchen, dies müsse unabhängig geschehen. Die Grünen arbeiten an einer Gesetzesinitiative für bayernweite Regeln.
Von Bernd Kastner
Porträt:Professor fürs Einmischen
Heiner Keupp hat Sozialpsychologie gelehrt. Mit 80 hat er seinen Ruhestand nochmals aufgeschoben, er ist gefragt als Experte für die Aufarbeitung von Kindesmissbrauch. Ein Betroffener sagt: "Wenn man mit ihm etwas macht, dann wird die Sache gut."
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