Filmreihe:Sterne sehen

In "Der blaue Engel" spielte Marlene Dietrich (hier mit Emil Jannings) das Tingeltangel-Girl Lola-Lola so überzeugend, dass sie zum Star wurde - nicht nur in Deutschland. (Foto: Filmmuseum München)

Das Münchner Filmmuseum widmet dem Regisseur Josef von Sternberg eine Retrospektive. Oft im Fokus seiner Werke: Marlene Dietrich.

Von Josef Grübl

Im Leben kommt es immer so, wie es kommen muss, im Kino ein bisschen anders. So hätte eigentlich Trude Hesterberg die Karriere machen sollen, die Marlene Dietrich anfangs gar nicht wollte. Und das kam so: Heinrich Mann schlug seine Geliebte Hesterberg vor für die Hauptrolle in der Verfilmung seines Romans "Professor Unrat". Damit konnte er sich aber nicht durchsetzen: Der in Wien geborene und im Hollywood der Zwanzigerjahre bekannt gewordene Regisseur Josef von Sternberg entschied sich für die damals noch unbekannte Marlene Dietrich.

Angeblich war diese gar nicht so begeistert von dem Angebot, dann aber spielte sie das Tingeltangel-Girl Lola-Lola so überzeugend, dass sie zum Star wurde. Und das nicht nur in Deutschland: "Der blaue Engel" kam 1930 weltweit in die Kinos.

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In seiner Retrospektive der Filme von Josef von Sternberg zeigt das Filmmuseum auch die zeitgleich entstandene, hierzulande kaum bekannte englischsprachige Fassung "The Blue Angel" (10. Juni). Auch die weiteren Filme, die er mit Marlene Dietrich in Hollywood drehte, stehen auf dem Spielplan, "Morocco" etwa (in dem sie einen Frack trägt und eine Frau küsst), "Dishonored" oder "Shanghai Express". Die Filme mit der Dietrich sind seine bekanntesten, gezeigt werden aber auch Josef von Sternbergs Stummfilme: Zu "The Salvation Hunters", "Underworld" oder "The Docks of New York" gibt es Live-Musik im Kinosaal. Die Retrospektive wird im September fortgesetzt.

Retrospektive Josef von Sternberg, bis 23. Juni, Filmmuseum , St.-Jakobs-Platz 1

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