Jazz-Highlight:Betont europäisch

Europäische Jazz-Feingeister: Saxofonist Maciej Obara und sein Quartett. (Foto: Jacek Poremba)

Das Ausnahme-Quartett des Saxofonisten Maciej Obara in der Unterfahrt.

Von Oliver Hochkeppel

Der polnische Saxofonist Maciej Obara hat schon beim BMW Welt Jazz Award 2019 die Fahne des europäischen Jazz hochgehalten und gegen seinen amerikanischen Kollegen Rudresh Mahanthappa gewonnen. "Frozen Silence" heißt sein neues, drittes ECM-Album, das er jetzt in der Unterfahrt vorstellt. Wieder im paritätisch polnisch-norwegisch und mit dem Pianisten Dominik Wania, dem Bassisten Ole Morten Vagan und dem Schlagzeuger Gard Nilssen (beide selbst Leiter von Groß-Ensembles) herausragend besetzten Quartett. Und wieder eindeutig ebenso stark der europäischen Musiktradition verbunden wie dem amerikanische Jazz.

Tatsächlich klingen Obaras Stücke noch impressionistischer und introspektiver. Komponierte er sie doch während der Pandemie, als er Warschau verließ, um sich in einer Kate in die Einsamkeit der Berge und Wälder zurückzuziehen. Ganz tiefenentspannt und doch voller Kraft geht es von elegischen Miniaturen bis zum reißenden Improvisationsfluss. Selten ist Jazz so lyrisch und farbig, Obaras einem klaren Gestaltungswillen folgende Musik sollte man sich nicht entgehen lassen.

Maciej Obara Quartett, Do., 16. Nov., 20.30 Uhr, Unterfahrt, Einsteinstr. 42, www.unterfahrt.de

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