SZenario:Der Schmelz der Jugend

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Starken, aber nicht allzu euphorischen Applaus gibt es am Ende, unter anderem für Huw Montague Rendall, der den Grafen spielt. (Foto: Florian Peljak)

Saisoneröffnung an der Bayerischen Staatsoper: Die Inszenierung von "Le Nozze di Figaro" hat das Zeug zur Boulevardkomödie - und das Münchner Publikum weiß das zu schätzen.

Von Christian Mayer

Das Münchner Opernpublikum hat sich sorgfältig auf diesen Abend vorbereitet, auch auf den Regen. Noch am Eingang des Nationaltheaters wirken die Damen und Herren unter ihren großen Schirmen sehr zugeknöpft, doch vor der Garderobe vollzieht sich eine wunderbare Wandlung, vom nasskalten Herbst zurück zur Leichtigkeit des Spätsommers: Man sieht luftige Roben, glänzenden Schmuck, gehobenes Friseurhandwerk und vereinzelt sogar Smoking, fast wie bei einer Hochzeit. Genau darum geht es ja auch in Mozarts "Le Nozze di Figaro", um das Wechselspiel zwischen Schein und Sein, den Zauber der Täuschung. Und um blauäugige Männer, die glauben, dass es ihr angeborenes Recht sei, sich alles erlauben zu dürfen, wobei die Frauen am Ende deutlich durchtriebener und abgebrühter sind.

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