Ältere Menschen in Planegg und Gräfelfing können künftig Unterstützung im Haushalt erhalten, etwa beim Reinigen der Wohnung, beim Aufräumen oder Wäschewaschen. Der Planegger Gemeinderat wie auch der Ausschuss für soziale Angelegenheiten in Gräfelfing stimmten jetzt einem zunächst über drei Jahre laufenden Pilotprojekt des Vereins Seniorenhilfe Würmtal zu. Seniorinnen und Senioren sollen dabei Hilfe im Haushalt über den Verein beanspruchen können, die Leistung kann je nach Lebenssituation über die Pflegekasse oder privat abgerechnet werden. Die Gemeinde Planegg bezuschusst das Projekt anteilig mit rund 25 000 Euro pro Jahr, auf die Gemeinde Gräfelfing kommen 28 000 Euro zu.
Der Bedarf an haushaltsnahen Dienstleistungen steige seit Jahren deutlich an, hieß es bei der Präsentation des Projekts in den beiden Kommunen. Die Unterstützung im Haushalt ist eine Versorgungslücke: "Im Würmtal gibt es so gut wie keine Dienste, die Reinigungsarbeiten anbieten und diese mit den Pflegekassen abrechnen können", sagte Britta Aquistapace von der Seniorenhilfe Würmtal, die ältere Menschen dabei unterstützt, möglichst lange zu Hause im gewohnten Umfeld leben zu können. Die vorhandenen ambulanten Pflegedienste würden nur sehr begrenzt hauswirtschaftliche Hilfen anbieten und in der Regel nur in Verbindung mit Pflegeleistungen.
Die Seniorenhilfe Würmtal bietet bereits Alltagsbegleitung und haushaltsnahe Dienstleistungen an, allerdings auf Basis eines Betreuungsvertrags. Für die von Ehrenamtlichen gegen eine Aufwandsentschädigung erbrachten Hilfen fällt eine monatliche Pauschale an, bestimmte Leistungen werden je nach individuellem Zeitaufwand extra berechnet. In dem Vertrag ist ein Hausnotrufgerät enthalten, wöchentliche Hausbesuche und eine individuelle "Rundum-Begleitung" und "Rundum-Betreuung", wie es der Verein nennt.
Das jetzt beschlossene Pilotprojekt ist ein ergänzendes Angebot des Vereins, das niedrigschwellig und vor allem ohne Betreuungsvertrag zugänglich sein soll, wie es bei der Präsentation hieß. Die Haushaltshilfen werden von der Seniorenhilfe fest angestellt. Die Kosten für die Dienstleistungen können Seniorinnen und Senioren mit einem Pflegegrad über den sogenannten Entlastungsbetrag der Pflegekassen abrechnen, dafür stehen pro Monat 125 Euro zur Verfügung. Ohne Pflegegrad müssen die Dienstleistungen privat bezahlt werden. "Das ist ein Festtag für uns. Wir kämpfen seit Jahren für dieses Angebot", sagte Friederike Hopfmüller vom Sozialnetz Würmtal-Insel in Planegg, das das Projekt unterstützt.
