Das Waldhaus am Deininger Weiher:"Das muss doch funktionieren"

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Liliane und Markus Tschurtschenthaler betreiben das Waldhaus am Deininger Weiher seit 2012. (Foto: Claus Schunk)

Der Südtiroler Wirt Markus Tschurtschenthaler übernahm das Lokal in schlechtem Zustand. Heute läuft es wieder

Der Deininger Weiher sollte im Leben von Markus Tschurtschenthaler einfach eine besondere Rolle spielen. Das zeigte sich schon im Jahr 1991. Da nämlich mietete der Südtiroler mit zwei Freunden ein Haus in Deining. Er arbeitete seinerzeit in Grünwald bei Richard Süßmeier im Forsthaus Wörnbrunn. Einige Zeit später zog er nach München und eröffnete dort das La Bruschetta. Eines Tages im Jahr 2010 bekam er einen Anruf. "Ich habe ein Lokal für Sie", sagte ein gewisser Klaus Greulich. "Einen Gasthof auf dem Land." Ach, dachte, Tschurtschenthaler, er war ja gut versorgt mit seinem La Bruschetta. Als er aber den Ort vernahm, an dem sich das Gasthaus befand, horchte er auf. Am Deininger Weiher.

Dort hatte er bereits viel Zeit verbracht und sich wohlgefühlt, deshalb schaute er sich das Haus an. "Schlimm, wie es aussah", erinnert er sich. "Ich war ja zehn Jahre nicht mehr dort gewesen. Als ich noch öfter dorthin ging, war es gut geführt." Trotzdem erkannte er sofort: "Das muss doch funktionieren." Das zeigte bereits der Andrang an einem Kiosk, den zu dieser Zeit einer der Söhne von Klaus Greulich betrieb. Tschurtschenthaler und seine Frau Liliane sagten Ja. Das La Bruschetta verkauften sie ein Jahr später. Inzwischen betreiben sie neben dem Waldhaus Deininger Weiher auch das "Waldhaus zur alten Tram" in Straßlach-Dingharting.

Südtiroler Küche ist natürlich im Angebot im Waldhaus Deininger Weiher, aber nicht nur. Schließlich stammt Küchenchef Thilo Braun aus Franken. Er wird unterstützt von vier weiteren Köchen. Natürlich sind die Lieblingsgerichte der Wirte die, die sie an Heimat und elterliche Küche erinnern: etwa die sättigende und schmackhafte Südtiroler Trilogie von Nocken. Letztere werden selbst hergestellt. "Neben der Grundmasse aus Mehl, Eiern, Milch und heimatlichen Gewürzen sind auch die guten Zutaten wie regionale Waldpilze, handgeschöpfter Bergkäse und Spinat sowie Ricotta liebevoll vermengt worden", sagt Liliane Tschurtschenthaler. Auch der Südtiroler Zwiebelrostbraten aus regionalem Rinderentrecote mit einer feinen Sauce, geschmolzenen Zwiebeln und Bratkartoffeln wird von den Wirten gerne selbst verspeist.

Aber auch die einfache italienische Küche mit hochwertigen Zutaten, zum Beispiel hausgemachte Nudeln mit fruchtiger Arrabbiata-Sauce, oder sinnlich verfeinert mit mediterranen Scampi und mit feinem Rucola abgestimmt, mögen die beiden. Schließlich erinnert sie das ja an die Zeit im La Bruschetta. Serviert wird natürlich auch das echt Bayerische wie Schweinsbraten sowie Wildgerichte. Das Fleisch zu Letzteren stammt aus der Region und wird von heimischen Jägern geliefert.

© SZ vom 21.08.2020 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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