Unterhaching:Spielvereinigung soll den ganzen Sportpark übernehmen

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Der Sportpark Unterhaching könnte nun doch bald der Spielvereinigung gehören. (Foto: Claus Schunk)

Der Unterhachinger Gemeinderat votiert einstimmig für den Verkauf des Stadions samt der Nebenplätze und des VIP-Gebäudes. Den Preis ermittelt derzeit ein Sachverständiger.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Mit dem Verkauf des Unterhachinger Fußballstadions an die Spielvereinigung ist die Gemeinde offenbar einen Schritt weitergekommen. Wie das Rathaus am späten Mittwochabend mitteilte, hat der Gemeinderat in nicht öffentlicher Sitzung einstimmig einem Deal zugestimmt. Fest steht nun auch, dass der gesamte Sportpark, also sowohl das Stadion als auch die Nebenplätze, der Kunstrasenplatz und das VIP-Gebäude, an die Spielvereinigung-Tochter Haching Sportpark GmbH gehen soll. Der Verkaufspreis steht bislang nicht fest. Derzeit ermittelt ein öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger den Wert der gemeindlichen Liegenschaft.

Schon lange will der Fußball-Drittligist Spielvereinigung der Gemeinde ihre Spielstätte am nordöstlichen Ortsrand abkaufen, die sie bisher gepachtet hat. Vor vier Jahren hatte man sich bereits geeinigt, das Stadion sollte für 3,3 Millionen Euro über den Tisch gehen - damals noch ohne die Trainingsplätze. Doch dieser Deal platzte, auch weil die Kommunalpolitiker skeptisch wurden, ob die Fußballer sich den Sportpark überhaupt leisten können. Es gingen drei Jahre ins Land, ohne dass viel passierte. Allein eine Summe von vier Millionen Euro für einen Verkauf, die im Haushalt 2023 auftauchte, ließ wieder aufhorchen.

Die Gemeinde hatte weiterhin ein Interesse daran, das im Unterhalt teure Stadion loszuwerden, weil sie inzwischen selbst knapp bei Kasse ist. Im vergangenen Sommer schien es dann, als hätten sich Gemeinde und Verein vollends entzweit, da man im Rathaus sauer auf die Fußballer war, die das Stadion ohne Rücksprache an die Footballer der Munich Ravens untervermietet hatten. Es gelang schließlich, die Wogen zu glätten und Einjahresverträge mit den Vertretern beider Sportarten zu schließen. Seitdem liegt der Ball bei der Stadionkommission des Gemeinderats.

Nach dieser Saison laufen die Verträge mit Spielvereinigung und Ravens aus, daher kommt endlich wieder Schwung in die Sache. Nach der Kommission hat nun auch der Gemeinderat grünes Licht gegeben, um möglichst bis zum 30. Juni mit der Hachinger Sportpark GmbH handelseinig zu werden. Zu einem möglichen Preis möchte sich niemand äußern. Dieser sei nicht seriös zu beziffern, man müsse das Ergebnis des Sachverständigen abwarten, sagt Rathaussprecher Simon Hötzl. Der Gutachter sei eingesetzt worden, "um einen fairen und korrekten Wert zu ermitteln und einen transparenten Prozess bei der Preisfindung zu garantieren". Schießlich wolle und dürfe die Gemeinde die Liegenschaft nicht unter Wert verkaufen, so Hötzl.

Die anderen Nutzer sollen im Vertrag berücksichtigt werden

Mit der Absichtserklärung des Gemeinderats, dass das Stadion an die ortsansässige Spielvereinigung veräußert werden soll, wollen die Kommunalpolitiker auch Gerüchten entgegentreten, ein anderer Investor könnte zugreifen. Immerhin tragen auch die Munich Ravens hier seit vergangenem Sommer ihre Heimspiele der European League of Football aus. Zudem steht offenbar eine Kooperation der Spielvereinigung mit dem FC Bayern unmittelbar bevor.

Auch Befürchtungen anderer Nutzer der Sportstätten, dass sie nach dem Verkauf außen vor bleiben könnten, wollen die Gemeinderäte zerstreuen. In der Mitteilung heißt es: Insbesondere die Fortuna Unterhaching, die Stockschützen und die Munich Ravens würden bei dem Verkaufsprozess "selbstverständlich berücksichtigt".

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