Kommunalwahl:Konkurrent im Rathaus

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Bauamtsleiter Hubert Zellner will Sauerlachs Bürgermeisterin Barbara Bogner bei der Wahl im März herausfordern. Derzeit führt er Gespräche mit der CSU.

Von Patrik Stäbler, Sauerlach

Ein hochrangiger Rathausmitarbeiter könnte die Sauerlacher Bürgermeisterin Barbara Bogner von der Unabhängigen Bürgervereinigung (UBV) herausfordern. Bauamtsleiter Hubert Zellner befindet sich derzeit in Gesprächen mit dem CSU-Ortsvorstand über eine mögliche Kandidatur für die Christsozialen bei der Abstimmung am 15. März 2020. Der bisherige Austausch sei "sehr positiv verlaufen", sagt ein Teilnehmer, der bei dem Treffen zugegen war. "Beide Seiten können sich gut vorstellen, dass Hubert Zellner als CSU-Kandidat antritt."

Der Bauamtsleiter selbst bestätigt auf Anfrage, dass es Gespräche gegeben habe - darüber hinaus will er sich aber nicht äußern. Schließlich ist die Entscheidung auf beiden Seiten noch nicht gefallen: Der CSU-Ortsvorstand will sich Anfang Oktober auf eine Empfehlung festlegen, die anschließend bei einer Mitgliederversammlung bestätigt werden muss.

Dennoch beschreibt der Teilnehmer der Vorstandssitzung, dass die Personalie Hubert Zellner die CSU bei ihrer Suche nach einem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl "stimmungsmäßig nach oben gebracht hat". Sollte der Bauamtsleiter für die Partei ins Rennen gehen, "dann wäre das unterm Strich ein echter Coup. Viele freuen sich jetzt schon auf den Wahlkampf", so der Sitzungsteilnehmer. Zellner ist in Sauerlach aufgewachsen, hat bei der Gemeinde gelernt und arbeitet seit Jahrzehnten im Rathaus.

Privat ist der Mann mit dem markanten Schnurrbart vor allem der Musik zugetan: Zellner spielt Gitarre und Hackbrett beim Niederhamer Saitenklang und ist seit 2017 ehrenamtlicher Volksmusikpfleger des Landkreises. Der Bauamtsleiter ist aktuell kein CSU-Mitglied, jedoch "würde sich die Frage nach einem Eintritt schon stellen", sofern er als Kandidaten antrete, heißt es aus Parteikreisen.

Die CSU stellte zuletzt von 1996 bis 2008 in Walter Gigl den Sauerlacher Bürgermeister. Nach ihm schickte die Partei Annette Kouba ins Rennen, die jedoch - etwas überraschend - in der Stichwahl den Kürzeren gegen Barbara Bogner zog. Diese wiederum setzte sich 2014 bereits in der ersten Runde durch, als sie 56 Prozent der Stimmen holte. CSU-Kandidat Paul Fröhlich musste sich damals mit 36 Prozent begnügen, Axel Horn holte für die Grünen etwa acht Prozent.

Letzterer wird im kommenden März nicht noch mal für das Bürgermeisteramt kandidieren, wie er sagt. Und auch sonst dränge sich bei den Grünen derzeit kein Bewerber auf, "sodass es gut sein kann, dass wir diesmal keinen Kandidaten stellen", so der Grünen-Gemeinderat. Ohnehin pflege man mit Barbara Bogner "eine gute Zusammenarbeit", sagt Horn. "Und es gibt ein funktionierendes Rathaus.

Wenn sie also weitermacht, dann gerne." Die amtierende Bürgermeisterin hatte bereits im vergangenen März angekündigt, dass sie 2020 eine dritte Amtsperiode anstreben werde - "wenn ich gesund bin und wenn mich die UBV nominiert". Ersteres ist aktuell der Fall; Zweiteres steht zwar noch aus, wird aber allseits erwartet.

© SZ vom 16.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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