Würmtal:Hier ist Bescherung schon am 23.

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Tanja Fees und Christina Mittermaier verteilen Geschenke an Kinder in der Obdachlosenunterkunft in Planegg. (Foto: Stephan Rumpf)

Spenden ermöglichen Familien, die in der Obdachlosenunterkunft in Planegg leben, Geschenke.

Von Rainer Rutz, Planegg

"Es gibt nichts Schöneres, als in leuchtende Kinderaugen zu schauen", sagt Tanja Fees von der Wohnungsnotfallhilfe der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Planegg. Sie muss es wissen: Fees ist zusammen mit ihrer Kollegin Christina Mittermaier zuständig für das Wohl von etwa 25 Familien, alleinerziehenden Frauen und Männern und deren Kindern zwischen einem und 16 Jahren, die in den Würmtal-Gemeinden Planegg, Gräfelfing und Krailling unverschuldet in Wohnungsnot geraten sind und nun in einer der kommunalen Wohnanlagen untergebracht sind.

Die größte davon ist das ehemalige sanierte Obdachlosenasyl in der Pasinger Straße. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz. Nachdem das Haus in der Bräuhausstraße wegen Baufälligkeit demnächst schließen muss, wird es in der ohnehin engen Unterkunft direkt an der Würm demnächst noch enger. Einmal im Jahr, an Weihnachten, sorgen Fees und ihre Kolleginnen mit Hilfe von vielen Spenden und den Gemeinden dafür, dass die Kinderaugen tatsächlich zum Leuchten gebracht werden. Die Mitarbeiterin der Wohnungsnotfallhilfe lässt sich vorher die Wünsche der Kinder über selbstgebastelte Wunschzettel nennen und geht dann einkaufen.

Und so stapelten sich am Freitag, kurz vor Heiligabend, im Gemeinschaftsraum Dutzende von Paketen mit Barbiepuppen, Schminktischen, Scooter, Sportschuhen, Disney-Prinzessinnen und Spielautos. Das Hallo war groß, die Eltern standen, meist verlegen, dabei. Fast alle Väter und Mütter der Wohnanlage, oft bulgarische Roma-Familien, haben eine Arbeit gefunden, die kleinen Kinder sind im Hort oder in der Schule. Dennoch müssen manche jahrelang hier leben, denn die Chance, eine adäquate Wohnung zu finden, ist "für Menschen mit ausländischen Namen" nahezu null, wie Fees sagt.

Familien ab vier Personen bekommen in der Pasinger Straße eine Wohnung mit zwei Zimmern, es gibt Gemeinschaftsbäder und Küchen. Die Familien müssen an der Wohnungssuche mitwirken - und sie müssen in den Unterkünften eine geringe Miete zahlen. Die kleine Feier wurde mit Kinderpunsch und Keksen garniert, Tanja Fees spielte dazu Akkordeon.

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