Gesundheit:"Immer Sonnencreme, immer Lichtschutzfaktor 50 plus"

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"Sonnen mit Verstand statt Sonnenbrand" - unter diesem Motto klären Mitarbeiterinnen des Gesundheitsamts aktuell an den Seen rund um München auf. (Foto: Sebastian Gabriel)

Mitarbeiterinnen des Landratsamtes München klären zum Ferienbeginn an Seen über die Gefahren von UV-Strahlen auf. Bei einer Wanderin am Deininger Weiher rennen sie offene Türen ein.

Von Simon Haslauer, Straßlach-Dingharting

Viel los ist nicht am Deininger Weiher. Zum Schwimmen ist es für die meisten wohl zu kalt, der Himmel ist ziemlich bewölkt. Trotzdem stehen am Montagvormittag Rande des Moorsees bei Kleindingharting drei Frauen, ausgestattet mit zwei Liegestühlen und einem gelben Sonnenschirm. "Sonne(n) mit Verstand - statt Sonnenbrand" steht darauf. Der Stand ist Teil einer jährlichen wiederkehrenden Kampagne des Landratsamtes München. "Wir wollen aufmerksam machen. Auf die Sonne und ihre Gefahren", sagt Miriam Afrasiabi. Sie arbeitet - wie ihre Kolleginnen Antonie von Mackensen und Lena Bauer - als Sozialpädagogin beim Gesundheitsamt und nennt das Thema Sonnenschutz "aktuell wie noch nie".

Zu Beginn der Sommerferien sind die Landratsamt-Mitarbeiterinnen an Gewässern im Landkreis unterwegs. Immer von 10 bis 15 Uhr kann man sich an ihrem Stand Information und Giveaways abholen. Die Mittagszeit sei sehr beliebt, um sich an heißen Tagen am See abzukühlen. Andererseits ist im Zeitraum zwischen 11 und 15 Uhr die UV-Strahlung am stärksten. Und wie kann man sich davor schützen? "Immer Sonnencreme, immer Lichtschutzfaktor 50 plus", sagt Lena Bauer.

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Antonie von Mackensen empfiehlt, Schutzmaßnahmen auf den eigenen Hauttyp anzupassen. Besonders Menschen mit heller Haut und hellen Haaren sind oft anfällig für Sonnenbrand - trotzdem müssen sich alle schützen. Unter anderem ist es wichtig, Mittagssonne zu vermeiden, sagt Afrasiabi. Auch im Schatten und bei bewölktem Himmel sei die UV-Belastung zwischen 11 und 15 Uhr am höchsten. "Neuere Wetter-Apps zeigen das UV-Level an", sagt Afrasiabi. Am Deininger Weiher soll der UV-Gefahrenindex an diesem Tag noch bis zu sieben Indexpunkten klettern. Der Deutsche Wetterdienst stuft das schon als "hoch" ein.

Die Sozialpädagoginnen empfehlen bei so hohen Werten auch die Augen mit einer Sonnenbrille zu schützen. Aber beim Sonnenschutz kann auch größer gedacht werden. Südliche Länder orientierten sich beim Tagesablauf an der Temperatur und Sonne, sagen sie, man denke nur an die Siesta. "Da wären wir im Sommer auch dabei", sagen die drei und lachen. Dabei sei Sonnenschutz nicht nur im Sommer essenziell. "Die Wintersonne ist nicht zu unterschätzen", sagt Afrasiabi. Mackensen kritisiert die Kultur, die sonnen- und solariumgebräunte Haut als erstrebenswert ansieht. "Da weiß man, dass das nicht gesund ist." Es brauche ein Umdenken, findet sie.

Die drei von der Sonnentankstelle: Lena Bauer, Miriam Afrasiabi und Antonie von Mackensen (von links) klären Badegästen über die Gefahren von UV-Strahlen auf. (Foto: Sebastian Gabriel/)

Den dreien ist es wichtig, Gespräche über Sonnenschutz zu starten und zu sensibilisieren. Besonders wertvoll ist für Mackensen das persönliche Gespräch: "Die Menschen möchten immer noch klassisch in Kontakt treten. Dann kommen auch eher Fragen", sagt sie. "Das bleibt bei der ganzen Informationsflut auch besser hängen." Besonders die Jüngsten sollen mit der Kampagne angesprochen werden. Denn auch junge Menschen bekämen Hautkrebs. "Jeder Sonnenbrand sollte vermieden werden", mahnt Afrasiabi - besonders bei Kindern.

"Mir sind nur die Leute ein Rätsel, die sich um 14 Uhr in die pralle Sonne legen"

Schließlich kommt doch noch jemand an den Stand. Gabriele Hess ist aus Neufahrn bei Egling zum Wandern an den Deininger Weiher gekommen. Die drei Frauen müssen sie nicht überzeugen, im Gegenteil. Sie sind sichtlich beeindruckt, als Hess erzählt, wie sie präventiv gegen Sonnenschäden an der Haut vorgeht. Regelmäßige Screenings bei ihrer Hautärztin und tägliches Eincremen sind bei ihr Routine. "Ich benutze eine besondere Sonnencreme aus der Apotheke, die ist nochmal stärker als 50 plus", sagt Hess. "Mir sind nur die Leute ein Rätsel, die sich um 14 Uhr in die pralle Sonne legen." Sie selbst gehe im Sommer nie in die direkte Sonne. "Das erträgt man ja nicht."

Das Team des Landratsamtes ist in den nächsten Tagen im Landkreis unterwegs: Am Dienstag stehen sie von 10 bis 15 Uhr am Heimstettener See, am Mittwoch um die gleiche Zeit am Unterschleißheimer See und Donnerstag am Garchinger See. An dem Stand können sich Badegäste und andere Interessierte Tipps abholen, wie man sich vor der Sonne schützen kann. "Man muss sich nicht alles merken", sagt Antonie von Mackensen. Aber wenn ein Bewusstsein für die Risiken von übermäßigem Sonnenbaden geschaffen wird, ist ein Ziel der Kampagne schon erreicht.

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