Landtagswahl 2023:Markwort hängt seinen Nachfolger ab

Lesezeit: 2 min

Der Grünwalder Marco Deutsch kandidiert bei der Landtagswahl als Direktkandidat im Stimmkreis München-Land Süd. (Foto: Claus Schunk)

Der Grünwalder FDP-Politiker Marco Deutsch schafft es nicht auf einen vorderen Listenplatz - im Gegensatz zu seinem populären Parteifreund.

Von Martin Mühlfenzl, Landkreis München

Oberbayern und vor allem der Landkreis München sind bei Wahlen traditionell ein gutes Pflaster für die FDP. Hier fahren die Liberalen stets Ergebnisse ein, die deutlich über dem Landesdurchschnitt liegen. So war das auch 2018 bei der Landtagswahl, als Helmut Markwort, der Gründer des Nachrichtenmagazins Focus, bei den Erststimmen sogar zweistellig war und von seinem Listenplatz 16 den Einzug ins Maximilianeum schaffte, während seine Partei bayernweit nur äußerst knapp über der Fünf-Prozent-Hürde lag. Ob das auch seinem Nachfolger als Direktkandidat, dem Grünwalder Marco Deutsch, bei der Landtagswahl am 8. Oktober gelingen wird, wird sich weisen; bei der Aufstellung der Liste am Wochenende ergatterte er aber immerhin Platz elf.

Newsletter abonnieren
:SZ Gerne draußen!

Land und Leute rund um München erkunden: Jeden Donnerstag mit den besten Freizeittipps fürs Wochenende. Kostenlos anmelden.

Geht es nach dem FDP-Kreisvorsitzenden Michael Ritz, ebenfalls ein Grünwalder, dürfte Deutsch der Durchmarsch ins Parlament ziemlich sicher gelingen. "Ich bin mit dem Platz sehr zufrieden. Er hat die Chance, deutlich nach vorne zu kommen", sagt Ritz. Schließlich sei gerade der Stimmkreis München-Land Süd einer der "stärksten Stimmkreise" der Partei in ganz Bayern. Deutsch, so die Prognose des FDP-Kreischefs, werde sicher fünf Plätze gut machen - dann könnte es für den ehemaligen Autorennfahrer reichen. "Wenn wir über die Fünf-Prozent-Hürde kommen", schränkt aber auch der Kreisvorsitzende angesichts von Umfragen ein, die die Partei derzeit nur bei etwa drei Prozent sehen. "Wir müssen optimistisch bleiben. Ich denke, wir kommen auf sechs Prozent", sagt Ritz. Derzeit gehören fünf Abgeordnete aus Oberbayern der zwölfköpfigen FDP-Fraktion im Landtag an.

Katharina Diem startet nur von Platz 19 auf der oberbayerischen Liste aus in den Wahlkampf. (Foto: Claus Schunk)

Optimismus muss auch die Kirchheimerin Katharina Diem verbreiten, die als Direktkandidatin im Stimmkreis München-Land Nord bei der Landtagswahl antreten wird. Bei der Listenaufstellung in Bergen am Chiemsee bewarb sich die 34-Jährige in zwei Wahlgängen um die Listenplätze drei und sechs, scheiterte aber jeweils. Am Ende reichte es für die Kreisrätin nur für Platz 19. Dennoch versucht sie, Zuversicht zu verbreiten. "Es ist noch nicht alles vorbei. Auch wegen des Wahlsystems, bei dem die Erststimme so wichtig ist." Anders als bei Bundestagswahlen werden bei bayerischen Landtagswahlen Erst- und Zweitstimmen addiert.

Markwort, den seine Parteifreunde nicht mehr wollten, hat wieder gute Chancen

"Es kann also gut sein, dass ich reinkomme", sagt Diem. Entscheidend sei, im Wahlkampf Akzente zu setzen. "Ich weiß jetzt, was Stand der Dinge ist, und kann endlich loslegen. Ich will mit meinen Themen punkten und vor allem Familien im Landtag eine Stimme geben." Für den Bezirkstag kandidiert Gabriele Berg aus Haar von Rang fünf aus auf der oberbayerischen Liste im Stimmkreis Nord, im Süden konnte Barbara Eggers aus Taufkirchen Platz sechs ergattern.

Der 86-jährige Helmut Markwort, den die FDP-München Land nicht mehr als Direktkandidaten haben wollte und der daraufhin von Parteifreunden im Stimmkreis Freising aufgestellt wurde, konnte sich übrigens Platz fünf auf der oberbayerischen List sichern. Die Freisinger Liberalen dürfen sich damit ziemlich sicher darauf freuen, künftig mit einem eigenen Abgeordneten im Maximilianeum vertreten zu sein - wenn da nicht die Fünf-Prozent-Hürde wäre.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusGrundsteuer
:Rechnung mit einer großen Unbekannten

Während viele Immobilienbesitzer die geforderte Grundsteuererklärung noch gar nicht abgegeben haben, erhalten andere bereits die Bescheide. Wie viel sie von 2025 an zahlen müssen, hängt allerdings von den Hebesätzen der einzelnen Gemeinden ab - die diese noch anpassen werden.

Von Iris Hilberth

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: