Verkehr:Marode Isarbrücke muss abgerissen werden

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Muss neu gebaut werden: die Heckerbrücke der B471 zwischen Ismaning und Garching. Am 30. April wird das Bauwerk kontrolliert und ist nur einspurig befahrbar. (Foto: Robert Haas)

Eine Sanierung der Heckerbrücke zwischen Ismaning und Garching ist laut Fachleuten nicht wirtschaftlich. Kommende Woche wird die B 471 an dieser Stelle vorübergehend halbseitig gesperrt.

Von Sabine Wejsada, Ismaning/Garching

Die Tage der Heckerbrücke zwischen Ismaning und Garching sind gezählt. Wie das Staatliche Bauamt Freising am Montag auf Anfrage mitteilte, weist die aus dem Jahr 1959 stammende Überfahrung der Isar "erhebliche altersbedingte Mängel" auf und muss abgerissen werden. Eine lange im Raum stehende Sanierung ist damit aufgegeben. Gutachten hätten ergebenen, "dass die Brücke nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren ist", so die Behörde.

Die Planungen für einen Neubau laufen bereits. Derzeit wird das Planfeststellungsverfahren vorbereitet. Vor dem Abriss muss laut Bauamt eine Ersatzbrücke errichtet werden, denn komplett kappen könne man die Verbindung nicht, die neben dem Föhringer Ring an der Münchner Stadtgrenze eine der zwei wichtigsten Isar-Querungen im Münchner Norden ist. Letzterer wird aktuell auf vier Fahrstreifen erweitert. Die geplante Ersatzbrücke soll sowohl für motorisierten Verkehr als auch für Radler und Fußgänger geöffnet werden.

Wie wichtig die Heckerbrücke für den Verkehr im Münchner Norden ist, wird sich am kommenden Dienstag, 30. April, zeigen: Dann steht - Neubauplanung hin oder her - die turnusmäßig notwendige Bauwerksprüfung an. Damit die Baukontrolleure die Brücke begutachten können, wird die B471 an dieser Stelle zwischen 9 und 15 Uhr jeweils halbseitig gesperrt.

Die B471 zwischen Ismaning und Garching ist eine wichtige Ausweichroute, wenn es auf der Autobahn A99 Behinderungen gibt. Entsprechend kontrovers läuft die Diskussion um Sanierung und Sperrung der Brücke seit mehr als einem Jahrzehnt. Als etwa 2012 Pläne konkret wurden, die Brücke für eine umfängliche Sanierung zu sperren, liefen Lokalpolitiker in den Anrainerkommunen Sturm. Schulbusse, so die Absicht, hätten aus beiden Richtungen nur bis zur Baustelle fahren können, gut 500 Kinder und Jugendliche über eine Fußgängerbrücke die Isar überqueren und auf der anderen Flussseite umsteigen müssen, um zum Unterricht zu kommen - und mittags wieder zurück. Auch Rettungsdienste sahen ihre Einsatzfähigkeit gefährdet.

Im Sommer 2019 dauerten die Reparaturen die ganzen Ferien

Nachdem die Sanierung wegen der Proteste vom Tisch war, wurde die Brücke seither in regelmäßigen Abständen zumindest instandgesetzt. Manches Mal waren nur kleinere Reparaturen nötig, im Sommer 2019 aber dauerten die Arbeiten an dem maroden Bauwerk die kompletten großen Ferien. Für den motorisierten Verkehr gab es nur eine Spur mit Einbahnregelung. Lastwagen über 20 Tonnen durften die Brücke zwischenzeitig nicht mehr befahren.

Einen Brückenneubau vorzuziehen, wie es Garchings Stadtrat und Ismanings Gemeinderat forderten, lehnte das Staatliche Bauamt seinerzeit ab, die Planungen liefen jedoch weiter. Mitte 2019 war die Rede davon, dass man im besten Fall 2021 mit der Errichtung einer Behelfsbrücke beginnen könne. Seitdem sind fünf Jahre ins Land gegangen und weitere werden angesichts der langwierigen Prüfungen in einem Planfeststellungsverfahren folgen. Von der Behörde gibt es weder zu Dauer noch Kosten eine Aussage.

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