Burg Grünwald:Wie das katholische Bollwerk Bayern entstand

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Die Burg Grünwald spielte im 16. Jahrhundert eine bedeutende Rolle. (Foto: Claus Schunk)

Vor 500 Jahren schmiedeten zwei Wittelsbacher Herzöge ein Bündnis mit weitreichenden Folgen für den Freistaat. Ihre Politik der harten Hand wirkt bis heute.

Von Claudia Wessel, Grünwald

Dass in Bayern seit 500 Jahren Politik mit harter Hand betrieben wird, geht auch auf zwei Brüder zurück, die sich am 10. Februar des Jahres 1522 in der Grünwalder Burg zur "Grünwalder Konferenz" zusammensetzten, um über den Erhalt ihrer Macht zu beratschlagen. Die Wittelsbacher Herzöge Wilhelm IV. und Ludwig X. trafen sich an der Stätte ihrer Jugend - sie hatten mit ihrem Vater Herzog Albrecht IV. hier schon in der Kindheit viel Zeit verbracht, Ludwig war sogar dort geboren - weil Gefahr drohte. Und zwar aus Wittenberg. Dort hatte Martin Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen wider den Ablassmissbrauch veröffentlicht. Die Kunde verbreitete sich dank Buchdruck auch nach Bayern und alarmierte die Brüder, die sich gerade erst im Jahr 1516 nach langen Erb-Streitigkeiten geeinigt und die Macht unter sich aufgeteilt hatten. Ludwig residierte in Landshut und Wilhelm in München. Und jetzt drohte "schon wieder Unruhe".

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