Verkehr:Bagger im Weg

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Der Verkehr auf der A 95 dürfte aufgrund der Sperrung der Baierbrunner Ortsdurchfahrt von Mittwoch an noch einmal deutlich zunehmen. (Foto: Florian Peljak)

Von Mittwoch an ist die Ortsdurchfahrt durch Baierbrunn aufgrund von Sanierungsarbeiten voll gesperrt. Für Anlieger sollen die Zufahrten jedoch freigehalten werden

Von Udo Watter, Baierbrunn

Die A 95 zwischen München und Garmisch-Partenkirchen gilt als Hochgeschwindigkeitsstrecke, die gerne von einheimischen Rasern, aber auch von ausländischen Autofahrern genutzt wird: Besonders asiatische Kunden sollen sich mit Vorliebe einen PS-starken Boliden in der Stadt mieten oder vor dem Kauf eine Testfahrt erbitten, um dann ab in den Süden zu brettern - nur an wenigen Stellen gilt ein Tempolimit.

Von dieser Woche an dürfte freilich ein bisschen mehr Verkehr auf der Strecke sein. Der Grund hierfür ist die Komplettsperrung und Sanierung der Bundesstraße 11 im Bereich der Ortsdurchfahrt Baierbrunn, die voraussichtlich bis Mitte Juli dauern wird. Das hat zur Folge, dass Pendler oder Ausflügler, die tiefer in den bayerischen Süden wollen und sonst die B 11 nutzen, bereits auf dem Gebiet der Landeshauptstadt auf die A 95 umgeleitet werden, konkret über die Autobahnanschlussstelle München-Kreuzhof.

Pullacher oder Buchenhainer können von und nach München weiter die B 11 ohne Einschränkung nutzen, für Autofahrer aus Baierbrunn gilt von diesem Dienstag an, wie es so schön im Behördendeutsch heißt: Der Anliegerverkehr ist gewährleistet. "Wir wollen die Zufahrten frei halten. Und wenn dann mal ein Bagger im Weg steht, dann muss man die Arbeiter eben ansprechen" erklärt Projektleiterin Katharina Bartenschlager vom Staatlichen Bauamt Freising, das für die Sanierungsmaßnahmen verantwortlich zeichnet.

Grund für die Bauarbeiten ist zum einen, dass die Bundesstraße im Baierbrunner Ortsbereich zahlreiche Risse und so genannte Ausmagerungen aufweist. Daher werden Asphaltdeck- und Asphaltbinderschicht aus- und neu eingebaut, zudem wird teilweise die Asphalttragschicht ausgetauscht. Ziel ist eine Erhöhung der Verkehrssicherheit respektive eine Optimierung der Befahrbarkeit. "Es ist wichtig, dass jetzt was gemacht wird. Da haben sich etwa Kanaldeckel gehoben" sagt Bernhard Ketterl (CSU), stellvertretender Bürgermeister der Gemeinde Baierbrunn. Die Gemeinde selbst lässt ebenfalls von dieser Woche an Bauarbeiten realisieren. Die Wasserleitungen entlang der Strecke werden erneuert. "Die sind zum Teil 100 Jahre alt" sagt Ketterl. Dieser Vorgang, der gleichzeitig mit den Straßensanierungen beginnt, wird wohl eine Woche in Anspruch nehmen.

"Um den Bauvorgang zu beschleunigen fangen wir parallel an", sagt Bartenschlager. Für Anwohner und vor allem auch Geschäftsleute, die kundenmäßig vom Durchgangsverkehr profitieren, beginnt damit eine eher suboptimale Zeit. "Das ist das Problem bei Ortsdurchfahrten, aber wir versuchen es, so schnell wie möglich durchzuziehen", so Bartenschlager. Die zuständige Baufirma ist angewiesen, von Montag bis Samstag zu arbeiten.

Wie schnell man indes vorankommt, wird allerdings auch von der Witterung abhängig sein. "Wir wissen auch nicht, wenn wir die Straße aufgefräst haben, welche Schichten in welchem Zustand darunter liegen, aber wir erwarten keine Katastrophen", erklärt Bartenschlager. Die Arbeiten beginnen am Dienstag, die Komplettsperrung der B 11 in Baierbrunn am Mittwoch, 12. Juni. Auch Radfahrer müssen kleine Abstriche hinnehmen: Zwischen Baierbrunn und Pullach werden sie über die Herman-Roth-Straße, am Georgenstein, Am Einfang, Forst- und Zugspitzstraße umgeleitet.

Was die größeren verkehrlichen Dimensionen angeht: Für Autofahrer, die normal von München nach Wolfratshausen oder Geretsried auf der B 11 fahren, gilt: Der Verkehr wird ab der Einmündung der Boschetsrieder Straße in die Plinganserstraße über die Boschetsrieder Straße zur Autobahnanschlussstelle München-Kreuzhof umgeleitet. Zudem wird der Verkehr ab der Einmündung Siemensallee, Aidenbachstraße und Boschetsrieder Straße ebenfalls zur Anschlusstelle Kreuzhof geleitet. Wer umgekehrt auf der B11 von Wolfratshausen nach München aufbricht, wird über die Staatsstraße 2071 zur Staatsstraße 2065 und von dort nach Norden geleitet.

Hinzu kommt noch weitere kleine Einschränkungen in der Gemeinde Schäftlarn: Aufgrund von Arbeiten an der Wasserleitung wird die Staatsstraße 2071 ab der Einmündung Waltrichstraße in Richtung Kloster vom 11. Juni bis längstens 14. Juni voll gesperrt. Der Verkehr wird über die B 11 alias Wolfratshauser Straße in Richtung Ebenhausen (Staatsstraße 2571 - Staatsstraße 2071) zum Kloster umgeleitet. Die Linienbusse zum und vom Kloster Schäftlarn werden ebenfalls umgeleitet. Haltestellen sind jedoch nicht betroffen. Von Mitte Juli an werden noch die Geh- und Radwege zwischen Baierbrunn und Buchenhain sowie Buchenhain und Pullach saniert.

© SZ vom 11.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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