Ukraine-Krieg:Grüne Ungereimtheiten

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Florian Fritz verarbeitet seine Gedanken gerne in Gedichtform. Das Foto zeigt ihn mit seinem Buch "Ayinger Farbtupfer". (Foto: Claus Schunk)

Der Ayinger Florian Fritz hat ein Gedicht über seinen Parteiaustritt geschrieben.

Von Michael Morosow, Aying

Auf ihrem kleinen Parteitag am Samstag haben die Grünen mit großer Mehrheit für die Lieferung schwerer Waffen und das Sondervermögen für die Bundeswehr gestimmt. Nicht jeder an der Basis kann sich einen Reim machen auf die geänderte Haltung seiner Partei. Auch der Ayinger Verseschmied Florian Fritz, seit drei Jahren Mitglied bei den Grünen, zählt zu den Gegnern dieser Entscheidung und hat daraus seine persönliche Konsequenz gezogen: Weil er die Art und Weise verurteilt, wie die Grünen die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine als einzigen gangbaren Weg verkaufen, ist er aus der Partei ausgetreten. Die Grünen sähen nur die militärische Option und stellten nicht Überlegungen an, wie man dem Land in ökologischer Hinsicht beistehen könnte, etwa was die ausbleibende Getreideernte anbelange, so Fritz zur SZ. Seine Gedanken dazu hat er in Gedichtform niedergeschrieben:

Es fühlt sich nicht mehr richtig an. / Ein bisschen Dissens, dann und wann, / das ist ja Kern der ganzen Sache. / Diskussion und Meinungsmache / und demokratisch sich gerieren / heißt auch mal Streitgespräche führen. / Doch stets muss eine Haltung bleiben. / Sich klar und programmatisch zeigen / und nicht Moral und Egotrip / als exponierter Talkshow-Tip! / Was gestern war, das war verkehrt, / 15 Jahre weggekehrt. / Das, mein Lieber, ist zu simpel. / Der Wink mit dem Krauss-Maffei-Wimpel / statuiert noch nicht Experten. / Die Grünen grade zu bewerten, / ist von innen schmerzensreich, / viel Gereise, und sogleich/ wissen sie das Lösungswort: / Schwere Waffen braucht es dort. / Das verschafft in Kopf und Herz / mir allerhöchstens schweren Schmerz. / Raketenstarts aus grünen Beeten. / Drum bin ich heute ausgetreten.

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