Energiewende:Anwohner sollen von Windkraft profitieren

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Vor allem Wälder im Süden Münchens sind als Vorranggebiete für den Bau von Windkraftanlagen vorgesehen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Die Bürgerwind-Gesellschaft Hofoldinger Forst wirbt um finanzielle Beteiligung an Bau und Betrieb von drei Anlagen.

Von Bernhard Lohr, Landkreis München

Nach zehn Jahren des Vorlaufs sind jetzt die Bürger von Aying, Sauerlach und Otterfing am Zug. Sie haben nach der Genehmigung durch das Landratsamt die Möglichkeit, sich über ein sogenanntes Crowdfunding-Verfahren an der Finanzierung der drei geplanten Windkraftanlagen im Hofoldinger Forst zu beteiligen und von der Stromproduktion zu profitieren. Sie können zwischen 500 und 25 000 Euro bei der Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH & Co. KG anlegen. Gesellschafter des Unternehmens, das die Anlagen errichten und betreiben wird, sind die drei Kommunen. Diese propagieren bei einer Laufzeit von zehn Jahren, mit Option zur Verlängerung, einen Zinssatz von etwa sechs Prozent pro Jahr. Dazu bestehe Aussicht auf eine Erfolgsbeteiligung, teilen sie mit.

Etwa sechs Millionen Euro will man einsammeln, um die Anlagen errichten zu können. Die Gemeinden planen dazu im Januar in den drei Kommunen Informationsveranstaltungen. Die drei Windräder sollen möglichst 2025 in Betrieb gehen und Strom für etwa 8000 Haushalte produzieren.

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Mit der Genehmigung der drei Anlagen Anfang Oktober 2023 durch das Landratsamt München war die erste Stufe des Energiewende-Projekts erreicht. Deshalb beendeten die Gemeinden und die ebenfalls beteiligten Landkreise München und Miesbach Ende November ihre Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft (Arge) Windenergie Hofoldinger Forst. Das weitere Vorgehen liegt nun bei der von Aying, Otterfing und Sauerlach getragenen Betreibergesellschaft "Bürgerwind Hofoldinger Forst", die laut Otterfings Bürgermeister Michael Falkenhahn das Ziel verfolgt, den Bürgern eine "bevorzugte finanzielle" Beteiligung an den Anlagen zu ermöglichen.

Die Arbeitsgemeinschaft wurde im Jahr 2013 auch unter Beteiligung der mittlerweile ausgestiegenen Gemeinde Brunnthal gegründet und setzte sich als erste dieser Art mit einer interkommunalen Zusammenarbeit für den Aufbau von Windkraftanlagen in der Region auseinander. 2016 stiegen die Landkreise mit ein, um Kosten für Gutachten und auch Planungen zu übernehmen und die Gemeinden gegen finanzielle Risiken abzusichern.

Die zwischenzeitlich ebenfalls gegründeten Arbeitsgemeinschaften Windenergie Höhenkirchener Forst und Windenergie Forstenrieder Park bauten auf die Erfahrungen der Arge Hofoldinger Forst auf. Auch für den Bau von vier Windrädern im Höhenkirchner Forst liegt eine Genehmigung vor. Brunnthal verhandelt nach einem zwischenzeitlichen Ausstieg aus der Arge, sich der Bürgerwind-Gesellschaft noch anzuschließen.

Auf der Seite www.windenergie-hofoldinger-forst.de/mitmachen/ kann man sich über eine finanzielle Beteiligung an den Windkraftanlagen informieren.

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