American Football:Matches für den Markt

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Ein Rabe für Unterhaching: Bilal Mawuena, hier bei der Super-Bowl-Party im Februar im Audi Dome, soll künftig in der Defensive Line der Munich Ravens spielen. (Foto: Leonhard Simon)

Die European League of Football soll den Sport in Deutschland noch populärer machen - die Munich Ravens spielen dabei eine wichtige Rolle.

Von Stefan Galler, Unterhaching

Tausende American-Football-Fans waren da, schließlich wollten sie alle unter Gleichgesinnten das Spiel des Jahres in ihrer Sportart genießen, wenn schon nicht live in den USA, dann doch wenigstens bei der großen Super-Bowl-Party im Münchner Audi Dome, ehemals Rudi-Sedlmayer-Halle. Die gute Stimmung an jenem 12. Februar wurde noch zusätzlich verstärkt, als Verantwortliche der Munich Ravens bekanntgaben, bei der Suche nach einer Spielstätte in der professionellen European League of Football (ELF) endlich fündig geworden zu sein: Sie würden von Juni an ihre sechs Heimpartien im Sportpark Unterhaching austragen. Kurz danach waren die Tickets online auf der klubeigenen Webseite verfügbar. Ob es tatsächlich in gut zwei Monaten regelmäßig American Football auf hohem Niveau in Unterhaching zu sehen gibt, muss sich aufgrund der aktuellen Diskussionen allerdings erst noch zeigen.

Bei den Munich Ravens handelt es sich um ein erst 2022 gegründetes Franchise der ELF, das in der kommenden Saison erstmals an deren Spielbetrieb teilnehmen soll. Generalmanager ist Sebastian Stolz, der davor im Management des österreichischen Eishockeyklubs EC Red Bull Salzburg tätig war. Geldgeber sind der Bremer Medienunternehmer Thomas Krohne, der ehemals dem Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten SV Werder angehörte, sowie der Finanzinvestor Christian Binder - beide fungieren auch als Gesellschafter der European League of Football. In Windeseile stellten die Verantwortlichen eine Mannschaft um Headcoach John Shoop zusammen, der selbst früher als Offensive Coordinator sogar in der National Football League (NFL) gearbeitet hat.

Die ELF nahm 2021 ihren Spielbetrieb auf, als Commissioner, vergleichbar mit einem Sportlichen Leiter, vertritt der als Football-Experte aus dem deutschen Fernsehen bekannte Patrick Esume die Liga nach außen. Ziel der ELF ist es, American Football in Europa noch populärer zu machen. Da Deutschland als stärkster Markt für die NFL außerhalb Amerikas gilt, soll vor allem hierzulande richtig investiert werden - und München spielt in dieser Strategie eine wichtige Rolle. Und so nehmen an der Saison 2023 acht deutsche Mannschaften teil. Insgesamt wirken künftig 17 Teams aus neun Ländern mit, die auf drei Staffeln, sogenannte Conferences, aufgeteilt werden. In der Gruppe der Ravens sind zudem die Barcelona Dragons, die Helvetic Guards aus Zürich, die Milano Seamen, die Raiders Tirol aus Innsbruck und die Stuttgart Surge mit dabei.

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