Nachwuchsförderung:Keplers Mondvisionen als Videoinstallation

Von einer visionären Reise zum Mond erzählt auch Eunju Hongs geplante Medieninstallation "Joy oft he worm". (Foto: Eunju Hong)

Die Akademieabsolventin Eunju Hong wird für ihr Projekt "Somnium" mit dem Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz ausgezeichnet. 5000 Euro stehen zur Verfügung, um das Projekt zu realisieren.

Von Evelyn Vogel

Eunju Hong, Absolventin der Akademie der Bildenden Künste München, wird für ihren Projektvorschlag "Somnium" mit dem diesjährigen Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz ausgezeichnet. Sie erhält für die Realisierung ihrer Arbeit 5000 Euro, außerdem kann sie im Herbst ihr Werk in der Akademie Galerie ausstellen.

Hong plant eine Videoinstallation mit dem Titel "Somnium", die von dem gleichnamigen Buch des Astronomen und kaiserlichen Hofmathematikers Johannes Kepler aus dem Jahre 1609 inspiriert ist. Kepler erzählt darin die Reise eines Jungen mit seiner Hexenmutter zum Mond. Weil er darin eine mögliche Mondzivilisation aus wissenschaftlicher Perspektive beschreibt, gilt "Somnium" als einer der frühesten Science-Fiction-Romane. Zugleich setzt Kepler sich auch mit dem Schicksal seiner Mutter auseinander, die 1615 während der württembergischen Hexenprozesse der Hexerei bezichtigt und angeklagt wurde. Nur dank der jahrelangen Bemühungen ihres Sohnes wurde sie sechs Jahre später freigesprochen. Neben der Faszination für Keplers Buch spielen auch diverse optische Instrumente und der Einfluss neuer Technologien auf die Gesellschaft eine Rolle in Hongs künstlerischem Werk.

Der Medienkunstpreis der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz beruht auf einer Kooperation zwischen der Akademie der Bildenden Künste München und der Sammlung Goetz. Er wird jährlich für zunächst drei Jahre ausgeschrieben, um den künstlerischen Nachwuchs im Bereich Medienkunst zu fördern. Eunju Hong hat sich mit ihrem Projektvorschlag unter zahlreichen Bewerbungen durchgesetzt. Über die Vergabe des Preises hat eine Jury entschieden, der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sammlung Goetz, der Akademie der Bildenden Künste München, der Kunststiftung Ingvild und Stephan Goetz sowie externe Kunstexpertinnen angehören.

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