Die naheliegendste Frage stellt Karl Schlögel als erste: "Was muss passiert sein, dass jemand wie ich, der sich ein Leben lang mit Russland beschäftigt hat, auf die Idee verfällt, ein Buch über Amerika zu schreiben?" Denn erstaunlich ist es ja schon, vom Osteuropa-Experten ein Werk mit dem Titel "American Matrix" angekündigt zu sehen.
Doch "tiefe Sympathie" verbindet Schlögel schon seit einer ersten Reise 1970 mit den USA. In seinem Sachbuch, für den Bayerischen Buchpreis nominiert, versucht er eine "Rekonstruktion der eigenen Faszination" - und steuert natürlich auch auf Vergleiche mit Russland zu, ausgehend von den räumlichen Prägungen. Dass nicht nur die sich ständig ändern, ist Schlögel bewusst, und so sind seine Betrachtungen auch "Reisen durch die Zeit".
Karl Schlögel, Lesung und Gespräch mit Stefan Kornelius (SZ), Montag, 25. Sept., 19 Uhr, Literaturhaus, Salvatorplatz 1, literaturhaus-muenchen.de