Programm-Premiere:Bayerische Supergroup

Lesezeit: 2 min

Josef Brustmann, Sebastian Horn und Benny Schäfer (von links) lassen den Festsonntag ausklingen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Mit dem Trio Josef Brustmann, Sebastian Horn und Benny Schäfer finden Musikkabarett, Indie-Pop und Jazz zusammen.

Von Oliver Hochkeppel

Eine außergewöhnliche bayerische "Supergroup" bringt am Dienstag ihre offizielle Programm-Premiere (nach zwei Versuchsballons) im Lustspielhaus auf die Bühne. Ein Trio, das die wenigsten so erwartet hätten, kommen Josef Brustmann, Sebastian Horn und Benny Schäfer doch aus ganz unterschiedlichen musikalischen Ecken und Generationen.

Der 68-jährige Josef Brustmann ist eigentlich klassischer Musiker. Er lernte Tuba, Kontrabass, Klavier und Cello, studierte Musik an der Münchner Hochschule für Musik und arbeitete zunächst zehn Jahre lang als Musiklehrer an einem Münchner Gymnasium. Bekannt wurde er als Musikkabarettist - in den Neunzigerjahren mit dem Bairisch Diatonischen Jodelwahnsinn (mit Otto Göttler und Monika Drasch), danach mit der Monaco Baggage. Seit 2004 spielt er auch erfolgreich Solo-Programme, er schmiedete Projekte mit Roger Willemsen und Marianne Sägebrecht, seit einigen Jahren macht er auch als Lyriker auf sich aufmerksam.

Newsletter abonnieren
:München heute

Neues aus München, Freizeit-Tipps und alles, was die Stadt bewegt im kostenlosen Newsletter - von Sonntag bis Freitag. Kostenlos anmelden.

Der 52-jährige Sebastian Horn ist mit Punk groß geworden. Seine mit 17 gegründete Band Bananafishbones, in der er Bass spielt, singt und textet, machte sich erst als Live-Ereignis regional einen Namen und gehörte ab 1998 mit dem Hit "Come To Sin" zu den erfolgreichsten deutschen Indie-Pop- und Alternative-Rock-Bands. Mit dem als Duo mit Gerd Baumann 2012 gegründeten, inzwischen zum Septett aufgestockten Dreiviertelblut wandte sich Horn der bairischen Sprache und Neuen Volksmusik zu, als Gastsänger der Oberkrainer-Parodieband The Heimatdamisch ein wenig dem Musikkabarettistischen.

Auch der 43-jährige Benny Schäfer begann als Teenager mit Punk, fand dann aber über die Schul-Bigband zum Jazz. Mit dem 1997 gegründeten Quartett max.bab gehörte er zu den Vorreitern eines modernen jungen deutschen Jazz. Seitdem ist er einer der gefragtesten Bassisten Süddeutschlands, immer mehr auch über den Jazzbereich hinaus. So spielt er bei Balloon Pilot und Alien Ensemble, und nicht zuletzt unabhängig voneinander mit Horn bei Dreiviertelblut und mit Brustmann bei Brustmanns Lust. So war er das Bindeglied und hat alle miteinander verbandelt.

Alle drei eint die musikantische Neugier. So singen sie jetzt zu Zither, Gitarre und Bass auf ihre Art alte bayerische Volkslieder wie das "Tölzer Maut-Lied" oder das - 17-strophige! - Räuber-Kneissl-Lied, "weil die genial schön sind". Aber auch eigene neue Lieder, "die uns unser Leben schreibt". "Wenn Volksmusik in Medien stattfindet, wird sie auf das Unterhaltsame und Lustige reduziert; dabei hat sie oft auch etwas sehr Geheimnisvolles, Magisches, Abgrundtiefes, Erotisches. Diese ganze Bandbreite, die ganze Schönheit und urwüchsige Kraft, die da drinsteckt, wollen wir aufzeigen", sagen sie.

Brustmann, Schäfer, Horn, Di., 26. Sept., 20 Uhr, Lustspielhaus, Occamstr. 8, www.lustspielhaus.de

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusTipps für Pop-Konzerte
:Diese Stars treten bald in München auf

Nach dem Open-Air-Sommer lockt die Münchner Hallensaison mit Künstlern wie Helene Fischer, "Depeche Mode" und Celine Dion, mit zwei Alleingängern von "One Direction", mit Großmäulern wie 50 Cent oder Chilly Gonzales, aber auch viel Famosem für Feingeister.

Von Jürgen Moises und Michael Zirnstein

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: