Ballett:Von Sündern und Märchen

Hochnervöse Sünder: Tänzer des Bayerischen Junior Balletts in Marco Goeckes Stück "All Long Dem Day" (Foto: Heinz Bosl Stiftung/Nicolas MacKay)

Die Herbstmatineen der Bosl-Stiftung mit Choreografien von Marco Goecke und Richard Siegal.

"Oh, sinnerman, where you gonna run to?", singt Nina Simon im Spiritual "Sinnerman", und eines ist klar, so schnell er auch rennt, der Sünder, er kann dem Zorn Gottes nicht entkommen. Der Song ist der Soundtrack zum rasanten Tanzstück "All Long Dem Day", choreografiert von Marco Goecke, den manche nach seiner Hundekot-Attacke auf eine Journalistin auch für so etwas wie einen Sünder halten.

An der Qualität seiner Arbeiten besteht indes kein Zweifel, im Juni war "All Long Dem Day" schon einmal zu erleben, im Rahmen der "Sphären.01" des Bayerischen Staatsballetts im Prinzregententheater. Jetzt steht es auf dem Programm der beiden Herbstmatineen der Heinz-Bosl-Stiftung am 5. November und 3. Dezember, diesmal auf der großen Bühne des Nationaltheaters.

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Das Bayerische Junior Ballett und die Ballett-Akademie München zeigen einmal mehr Werke aus den unterschiedlichsten Epochen der Ballettgeschichte. Dabei werden sie auch wieder teilweise live begleitet vom Volta-Ensemble der Hochschule für Musik und Theater. Neben Goeckes Choreografie gibt es unter anderem Divertissements aus August Bournonvilles "Napoli" zu sehen. Die Studierenden der Abschlussklasse haben gemeinsam mit David Russo, inspiriert von der Welt der Märchen und Erzählungen, mit "Once upon" ein zeitgenössisches Stück kreiert. Getanzt wird auch zu Modest Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung" und George Gershwins "3/4 Preludes", die Richard Siegal inspirierten. Bei der Matinee am 3. Dezember wird im Anschluss an die Vorstellung der Heinz-Bosl-Preis an einen begabten Nachwuchstänzer verliehen.

Herbst-Matineen der Heinz-Bosl-Stiftung, So., 5.11. und 3.12., jeweils 11 Uhr, Bayerische Staatsoper, Infos und Karten unter www.heinz-bosl-stiftung.de/matineen

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