Ende April 1945:Der Todesmarsch

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Solche Aufnahmen zu machen, konnte lebensgefährlich sein. Maria Seidenberger traute sich, ein Foto vom Todesmarsch 1945 zu machen. (Foto: Maria Seidenberger/oh)

Tausende Überlebende der KZ-Außenlager werden durch den Landkreis getrieben. Das faschistische Regime versucht, die Spuren seiner Verbrechen zu verwischen.

Von Peter Bierl, Fürstenfeldbruck

"Der Name dieser Stadt ist mir im Gedächtnis geblieben, nicht nur, weil er mir sonderlich vorkam, auch nicht, weil ich nach zehn Monaten Lager und Wald das erste Mal wieder eine Stadt erblickte. Es gab noch einen weiteren Grund", notierte Zwi Katz in seinen Erinnerungen. Aus den Fenstern sei ihnen Brot zugeworfen worden. "Es war aufmunternd und stimmte mich optimistisch, der Krieg ging sichtlich zu Ende." Katz schrieb über den Todesmarsch im April 1945, der die überlebenden Opfer des Nationalsozialismus aus den KZ-Außenlagern bei Kaufering durch den Landkreis Fürstenfeldbruck führte. Das Klappern von Tausenden Holzschuhen lockte die Brucker Ende April auf die Straße. Die letzte Phase der NS-Verbrechen spielte sich vor ihrer Haustür ab. Seit 1994 erinnert ein Mahnmal im Zentrum von Fürstenfeldbruck an den Todesmarsch durch den Landkreis.

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