Fünf für München:Zwinkern, sorgen, warnen

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Schreibt ein Buch über seinen Hund Aaron: Schauspieler Fritz Wepper. (Foto: Frank Hoermann/Sven Simon/imago)

Fritz Wepper schreibt über seinen Hund, Katrin Schafitel beeindruckt Passanten und LMU-Forscher erklären den Klimawandel zu Wasser, zu Lande und in der Luft - unsere Münchnerinnen und Münchner der Woche.

Von Philipp Crone und Sonja Niesmann

Köter

Wenn es zuletzt um Schauspieler Fritz Wepper ging bei Erwähnungen in den Medien, waren es selten gute Nachrichten. Oft ging es um Krankheiten und Operationen, oder auch um Streitigkeiten mit seinem Freund aus früheren Zeiten, dem Schönheitschirurgen Werner Mang, was sogar vor Gericht ausgetragen wurde. Im vergangenen Jahr wurde der 82-jährige Münchner und Bruder von Schauspieler Elmar Wepper immerhin wieder einmal positiv wahrgenommen. Wepper erhielt den Bayerischen Verdienstorden, eine überfällige Auszeichnung für diesen bis vor einiger Zeit omnipräsenten Fernsehdarsteller.

Zunächst als Assistent Harry Klein in der Serie Derrick bekannt geworden, legte er eine Fernseh-Karriere hin, die vorläufig mit einer ebenfalls zu nahezu derrickschem Kultstatus gefeierten Hauptrolle endete, nämlich in "Um Himmels Willen". Nun strebt der Mann offenbar eher zum geschriebenen als zum gesprochenen Wort. Seine Biografie "Ein ewiger Augenblick" erschien im Jahr 2021, und jetzt plant Wepper ein Buch über einen treuen Weggefährten, Aaron, seinen Hund.

"Hunde spüren Dinge zwischen Himmel und Erde, die uns Menschen oft verborgen bleiben", sagt Wepper in einer Mitteilung des Verlags, der das Buch "Nur mit Hund bin ich Mensch" im Oktober veröffentlichen wird. Seine Frau Susanne Kellermann sagt in besagter Mitteilung: "Mit Fritz habe ich gelernt, dass auch Katzenmenschen und Hundemenschen eine wundervolle Beziehung führen können. Wir leben in zwei unterschiedlichen Welten." Es sind Welten, die Menschen, die ganz ohne Katze oder Köter zu leben imstande sind, eher nicht kennen. Aber vielleicht ändert sich das mit dem Buch.

Kostüm

Hingucker: Katrin Schafitel ist wieder als Zwink unterwegs. (Foto: Franz Kimmel)

Ein verblüfftes Zwinkern der Passanten ist garantiert, wenn Katrin Schafitel als "Zwink" demnächst wieder unterwegs ist und Straßen, Gehwege, Plätze und Bänke zu ihrer Bühne macht - zum Beispiel am 3. September im Rosengarten des Westparks, am 8. September am Hohenzollernplatz, am 9. September im Bavariapark oder am 11. September am Pasinger Marienplatz, jeweils ab 17 Uhr. Die Tänzerin steckt beziehungsweise versteckt sich in einem vom Münchner Textildesigner und Kostüm-Künstler Robert Kis entworfenen Stoffobjekt aus farbigen Streifen, die wuschelig in alle Richtungen abstehen.

Kirche

Neuer Beauftragter für Schwerhörigenseelsorge der Evangelischen Landeskirche Bayern wird Pfarrer Paul Streidl, 52. Die Schwerhörigenseelsorge der Evangelischen Landeskirche wendet sich an die von Schwerhörigkeit und Ertaubung direkt Betroffenen und ihre unmittelbaren Bezugspersonen, an kirchliche Mitarbeitende und die allgemeine Öffentlichkeit. Ihr Ziel ist die Schaffung guter Rahmenbedingungen für ein gutes Verstehen der frohen Botschaft des Evangeliums bei gehörgeschädigten Menschen sowie deren Begleitung.

Die Schwerhörigenseelsorge unterstützt somit die landeskirchliche Arbeit und ihre Strukturen, Einrichtungen und Dienste sowie die Gemeindearbeit vor Ort. Pfarrer Paul Streidl ist von Geburt an von hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit betroffen und kann sich von daher besonders gut in die Bedürfnisse von Gehörlosen und Schwerhörigen einfühlen. "Das Thema Schwerhörigkeit ist bei vielen Betroffenen immer noch mit Scham behaftet", sagt Streidl. Es führe teilweise zu starken psychosozialen Belastungen.

Klima

Julia Pongratz, Professorin für Geografie und Landnutzungssysteme an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. (Foto: Florian Peljak)

"Das nächste Jahr könnte ein Vorgeschmack darauf sein, wie normale Jahre in Zukunft aussehen werden, wenn wir das Ziel nicht einhalten, die Erwärmung der Erde auf 1,5 Grad zu begrenzen", sagt die LMU-Geografin Julia Pongratz. An der Ludwig-Maximilians-Universität beschäftigen sich zahlreiche Forscher mit dem Klimawandel. Drei von ihnen derzeit besonders mit dem El-Niño-Phänomen. Etwa Pongratz, während ihr Kollege Thomas Birner, Professor am Meteorologischen Institut, in einer Mitteilung der Universität zitiert wird mit: "Starke El-Niño-Ereignisse können Zehntausende Menschenleben kosten, und unter dem Wassermangel in den betroffenen Regionen leiden Millionen von Menschen."

Wobei El Niño mit der Klimakrise zunächst nicht viel zu tun habe. "Das regelmäßige Wechselspiel zwischen El Niño und seinem Gegenstück La Niña sind natürliche Schwankungen im Klimasystem." Man dürfe die natürlichen Fluktuationen nicht mit dem menschengemachten Klimawandel gleichsetzen. Aber gleichzeitig vermutet der Forscher: "Die Klimaszenarien des Weltklimarats (IPCC) deuten an: Was heute El Niño ist, könnte mehr oder weniger der zukünftige Normalzustand sein."

Und der Geobiologe Gert Wörheide, der an der LMU Korallen und Schwämme erforscht, der dritte im Bunde also, zu Wasser, am Boden und in der Luft, sagt: "Heute ist mancherorts die mittlere Oberflächentemperatur des tropischen Meeres während La Niña und Normalphasen bereits wärmer, als sie vor drei Jahrzehnten während El-Niño-Ereignissen war." Für das Leben im Meer habe das dramatische Auswirkungen, es führe zu Störungen der marinen Nahrungsketten.

Kriechtiere

Frank Glaw von der Zoologischen Staatssammlung München, mit einem - nach ihm benannten - Minichamäleon namens Calumma Glawi. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Zoologen brauchen einen langen Atem: Im Jahr 2000 hat ein internationales Forscherteam um Frank Glaw, Kurator für Reptilien und Amphibien an der Zoologischen Staatssammlung München, in Madagaskar einen Gecko entdeckt. "Wir haben vermutet, dass es sich um eine noch unbekannte Art handelt", sagt Glaw, doch die Bestimmung dauerte fast 23 Jahre. Das Team sammelte in mehreren Expeditionen umfassende Informationen zur Genetik, Morphologie und Verbreitung der Tiere. Nun hat der bizarre Blattschwanzgecko seinen wissenschaftlichen Namen bekommen: Uroplatus garamaso. Von Uroplatus henkeli unterscheidet ihn die rosa Zungenspitze.

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