Die Impfbereitschaft im Landkreis Freising nimmt wieder zu. Dazu tragen vor allem die impfwilligen Schüler und Schülerinnen bei. Das Angebot des Impfzentrums Freising, mit fachkundigen Teams an die Schulen zu kommen, werde sowohl von den Schulen als auch von den Schülern und Schülerinnen selbst angenommen, teilte der Freisinger Landratsamtssprecher Robert Stangl mit.
Der Freistaat Bayern verfolge einen Ansatz, der das gewünschte Ergebnis zeige - sobald einem der Weg zum Hausarzt oder ins Impfzentrum abgenommen werde, sei die Impfbereitschaft höher, sagte Landratsamtssprecher Robert Stangl weiter. Die Impfung zum Menschen zu bringen und nicht die Menschen ins Impfzentrum, das sei das Ziel der Kampagne. Besonders Schüler seien die Zielgruppe der Impfaktion in Freising. In den kommenden Wochen impfen die mobilen Teams etappenweise. So sollen nach und nach die Schüler und Schülerinnen durchgeimpft werden.
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Weil Corona-Tests ab Montag kostenpflichtig sind, lassen sich viele doch impfen
Minderjährige benötigen für ihre Impfungen die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten. Hierfür hat sich das Impfzentrum mit den jeweiligen Schulleitungen zusammengetan, die die Kommunikation mit den Elternteilen der Schüler und Schülerinnen übernimmt.
Der Anzahl der teilnehmenden Schulen sei hoch, es mache zwar nicht jede Schule aus dem Landkreis bei der Impfkampagne mit, dafür seien aber alle Schulformen vertreten, betont Stangl. Dass die Impfbereitschaft auch bei den Erwachsenen wieder steigt, hat wohl einen ausschlaggebenden Grund: Die Corona-Tests werden vom 11. Oktober für Erwachsene kostenpflichtig. Weil eine Vielzahl der noch nicht geimpften Erwachsenen diese Kosten nicht tragen will, entscheiden sie sich nun doch für eine Impfung.
Fragwürdige Anbieter sehen in der Durchführung der Tests ein lukratives Geschäft
Dass die Test kostenpflichtig werden, legt aber auch ein Problem offen. Fragwürdige Anbieter sehen in der Durchführung der Tests ein lukratives Geschäft und berechnen diese, ohne berechtigt zu sein, ein Testzertifikat auszustellen. Joern Osenbrück, Leiter der Impf- und Testzentren bei den Johannitern in Oberbayern, warnt: "Wenn Anbieter ohne Ausbildung oder Berechtigung durch das regionale Gesundheitsamt und aus falscher Motivation Tests anbieten, ist das zum Schaden für uns alle."
Um sich vor ungültigen Testzertifikaten zu schützen, solle man nach einem digitalen Zertifikat über die Corona-Warn-App fragen, so Osenbrück. Ungewöhnlich hohe Preise seien ebenfalls ein Warnzeichen, für einen Schnelltest werden diese im Normalfall vermutlich zwischen 15 und 30 Euro liegen. Grundsätzlich gelte auch, dass das testende Personal die Hygienestandards einhält, also medizinische Atemschutzmasken trägt sowie Schutzhandschuhe, Schutzkittel, Schutzbrillen und Visiere.
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Genehmigte Teststellen sind auf der Seite des Gesundheitsamts aufgeführt
Außerdem, sagt Osenbrück, müsse auf der Bescheinigung zum Testergebnis Folgendes stehen: Die Angaben zu Testperson, zum Testdurchführenden, die Bezeichnung des verwendeten Tests inklusive Herstellerangabe, ob ein Schnell- oder Selbsttest durchgeführt wurde und das Testergebnis. Genehmigte Teststellen seien auch auf der Seite des regionalen Gesundheitsamtes aufgeführt.
Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100 000 Einwohner beträgt laut Robert-Koch-Institut 74,3 (Stand: 6. Oktober). Insgesamt sind 9 520 Personen im Landkreis Freising auf das Coronavirus positiv getestet worden. 139 Menschen sind gestorben. Im Klinkum Freising werden derzeit neun Coronafälle versorgt (acht ungeimpft, einer geimpft), davon einer auf der Intensivstation (ungeimpft, beatmet). (Stand: 6. Oktober). Die Zahl der Erstimpfungen im Impfzentrum Freising stieg auf 54 096. Zum zweiten Mal geimpft sind 48 279 Menschen. In Arztpraxen wurden, Stand 5. Oktober, 41 443 Erst- und Zweitimpfungen vorgenommen.