Urnengang in Hohenkammer:Termin noch völlig offen

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Der Vierte im Bunde: Alfred Kopp will für die Freien Wähler Bürgermeister in Hohenkammer werden. (Foto: Johannes Simon)

Wegen der Corona-Krise kann die Bürgermeisterwahl nicht vor Juli nachgeholt werden. Alfred Kopp (Freie Wähler) tritt als vierter Kandidat an.

Von Petra Schnirch, Hohenkammer

Wann in Hohenkammer ein neuer Bürgermeister gewählt werden kann, ist noch völlig offen. Dies wird wohl frühestens im Juli möglich sein. Fest steht nun aber, dass es einen vierten Kandidaten geben wird. Alfred Kopp hat für die Freien Wähler seinen Hut in den Ring geworfen. Eigentlich sollte die Wahl nach dem plötzlichen Tod von CSU-Bewerber Franz Josef Müller am 24. Mai nachgeholt werden. Doch aufgrund der Corona-Krise muss sie erneut verschoben werden, weil derzeit keine Nominierungsversammlungen möglich sind.

Sowohl der neue CSU-Kandidat Mario Berti, der bereits vor einem Monat bekannt gegeben hat, dass er antreten will, als auch Alfred Kopp müssen noch offiziell von ihrer Partei beziehungsweise Gruppierung bestätigt werden. Bereits nominiert sind Susanne Hartmann (FDP) und Marina Brandstetter (Bürgervereinigung Hohenkammer).

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Kopp war bisher in der Kommunalpolitik nicht aktiv. Dennoch ist er in Hohenkammer bekannt und "sehr gut vernetzt", wie er sagt. Der 58-jährige Fertigungssteuerer ist seit fünf Jahren Vorsitzender des Sportvereins, davor war er acht Jahre lang Abteilungsleiter. Außerdem ist er seit 30 Jahren Regisseur des Landjugend-Theaters in Schlipps.

Viele Bürger seien vor seiner Kandidatur auf ihn zugekommen, sagt Kopp

Er könne sich eine berufliche Veränderung vorstellen, außerdem sei er beim Sportverein "abkömmlich", weil alle wichtigen Aufgaben in den vergangenen Jahren erledigt worden seien, sagt Kopp, deshalb habe er sich entschlossen zu kandidieren. Viele Bürgerinnen und Bürger seien zuvor auf ihn zugekommen. Vor einer endgültigen Entscheidung habe er aber "etliche schlaflose Nächte" gehabt, gesteht er. Auf der Suche "nach dem richtigen Partner" habe er dann das Gespräch mit den Freien Wählern gesucht. In der vergangenen Woche habe man sich verständigt.

Wahlkampf will Kopp in der aktuellen Situation erst einmal keinen führen. Man müsse schauen, welche Möglichkeiten nach der Corona-Krise finanziell bestehen. Der noch amtierende Bürgermeister Johann Stegmair (CSU) habe "hervorragende Arbeit" geleistet, sagt Kopp. Deshalb müsse man sich "nicht mit Gewalt auf ein Projekt stürzen", sondern miteinander reden, was angegangen werden solle. Er wolle in jedem Fall "ein offenes Ohr für die Bürgerinnen und Bürger" haben, sagt Kopp. Auch das Ehrenamt sei ihm sehr wichtig, schließlich komme er ja aus diesem Bereich.

Laut Wahlrecht sollte der neue Bürgermeister eigentlich drei Monate nach dem regulären Termin bestimmt werden. Corona aber hat den Zeitplan komplett durcheinander gewirbelt. Die Amtsgeschäfte wird nun zunächst der Zweite Bürgermeister übernehmen, der am 12. Mai bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderats bestimmt wird. Das sei eine unbefriedigende Lösung, sagt Stegmair, dessen Amtszeit am 30. April endet. Eine Verlängerung darüber hinaus sei aber nicht möglich, das bayerische Innenministerium habe das kategorisch abgelehnt.

Große Probleme sieht Stegmair durch die Verzögerung dennoch nicht. Der Haushalt sei aufgestellt, alle wichtigen Aufträge seien vergeben. Den neuen Wahltermin setze das Innenministerium fest. "Die Tendenz geht Richtung Juli, August, September", sagt Stegmair. Die Nominierungsversammlungen müssten 66 Tage vorher abgeschlossen sein.

© SZ vom 23.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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