Freisinger Kindertagesstätten öffnen:Lüften und desinfizieren

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Cornelia Dasch, Leiterin der Kindertagesstätte "Isarhüpfer" in Lerchenfeld, freut sich, dass es wieder losgeht. (Foto: Marco Einfeldt)

Den Pflegekräften in den Kindertagesstätten steht unter dem Vorzeichen der Corona-Pandemie ein besonders herausforderndes Jahr bevor. Cornelia Dasch von den "Isarhüpfern" schildert, wie das neue Virus ihre Arbeit verändert.

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Das neue Kindertagesstättenjahr startet an diesem Dienstag, 1. September, und die Betreuung der Buben und Mädchen ist in Zeiten von Corona eine Herausforderung. In den städtischen Kinderbetreuungseinrichtungen genieße das Thema "höchste Priorität", so Christl Steinhart, Pressesprecherin der Stadt Freising. Alle Einrichtungen würden sich akribisch auf einen bestmöglichen, problemlosen und gesunden Kita-Alltag in diesen herausfordernden Zeiten vorbereiten. Dem Personal sei vorsorglich ein kostenfreier, freiwilliger Coronatest angeboten worden. Wie in der gesamten Stadtverwaltung sei das Verhalten bei Krankheitssymptomen wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Luftnot, Verlust des Geschmacks- und Geruchssinns, Halsschmerzen, Schnupfen oder Gliederschmerzen klar geregelt: Beschäftigte, die diese Krankheitszeichen aufweisen, müssten zu Hause bleiben und sich zur Unterbrechung möglicher Infektionsketten unbedingt an ihren Hausarzt wenden. Schwangeres pädagogisches Personal dürfe nicht in der Kinderbetreuung arbeiten.

Grundsätzlich würden sich alle Kinderbetreuungseinrichtungen der Stadt auf ihre kleinen Hauptpersonen freuen. Das bestätigte Cornelia Dasch, Leiterin der Kindertagesstätte "Isarhüpfer" in Lerchenfeld. "Wir sind wirklich total froh, dass wir wieder arbeiten können, denn für uns war diese Zeit ohne die Kinder, nur mit der Notbetreuung, schwierig, weil so wenig Kinder da waren. Wir haben die anderen wirklich sehr vermisst", berichtete sie.

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Besuchen können sich die einzelnen Gruppen nicht mehr

Exemplarisch für die anderen Kinderbetreuungseinrichtungen in Freising schilderte Cornelia Dasch, wie sich die Arbeit in der Kita wegen der Coronapandemie verändert hat. Ein wichtiger Punkt sei dabei die gemeinsame Nutzung der Räume, die so jetzt nicht mehr möglich sei. Vor Beginn der Pandemie hätten die Kinder ganz viele Möglichkeiten gehabt, sich zu besuchen und auch ihre Geschwister in anderen Gruppen zu sehen. "Das geht jetzt nicht mehr", sagte Cornelia Dasch. Jede Krippengruppe und jede Kindergartengruppe werde in ihrem eigenen Zimmer betreut. Auch das Hausaufgabenzimmer vom Hort dürfe nicht mehr von den Kindergartenkindern mitbenutzt werden.

Für die Turnhallennutzung gebe es feste Zeiten für die verschiedenen Gruppen. "Dann wird gelüftet, alles desinfiziert und dann darf die nächste Gruppe rein", informierte Cornelia Dasch. Auf diese Weise wolle man so gut wie möglich sicherstellen, dass im Falle einer Infektion nur eine Gruppe geschlossen werden müsse und nicht gleich die ganze Kita.

Lüften, desinfizieren, Belegungspläne kontrollieren, Gruppen trennen und darauf achten, dass sich die Kinder auch daran halten. Ist das nicht sehr viel Arbeit für das Kitapersonal? "Man macht es eben, weil man weiß, es muss sein. Das ist einfach der neue Alltag", sagte Cornelia Dasch dazu.

Die Eltern müssen eine Maske tragen

Auch die Eltern müssen sich auf Veränderungen einstellen und zum Beispiel eine Maske tragen, wenn sie ihre Kinder am Eingangsbereich an das Personal übergeben. "Die Eltern kommen mit Maske, die Kinder nicht, sie müssen mit den Kindern dann auch gleich die Hände waschen gehen. Bei uns gibt es da auch einen Wartebereich, wo man Abstand halten kann, dann werden die Kinder an die Gruppe übergeben", berichtete Cornelia Dasch. Das Personal bei den "Isarhüpfern" trage keine Maske. Grundsätzlich ist uns das aber freigestellt worden", so Cornelia Dasch. "Jede Einrichtung hat die Freiheit zu entscheiden, was geht bei uns, was macht Sinn, wie können wir den Rahmenhygieneplan so umsetzen, dass es passt".

Wenn sich Mutter oder Vater von den Kindern verabschieden würden, sei das Personal dabei, allerdings mit zwei Metern Abstand. So können wir uns austauschen, wissen, ob das Kind schlecht geschlafen hat oder ob zum Abholen die Oma kommt. Diese Elterngespräche sind wichtig", sagte Cornelia Dasch. Kinder mit einem leichten Schnupfen dürften trotzdem in die Kita kommen. Bei Fieber, Durchfall, starken Hals- und Bauchschmerzen müssten sie aber zuhause bleiben.

© SZ vom 01.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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