Gegen die Dritte Startbahn:Zum Schutz der Bürger

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Ihre Ablehnung einer dritten Startbahn hat die Stadt noch einmal unterstrichen, um die Anwohner, beispielsweise im Ortsteil Pulling, zu schützen. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Stadt Freising nutzt Lärmaktionsplanung der Regierung, um ihre Ablehnung einer weiteren Startbahn erneut zu unterstreichen.

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Stadt Freising nutzt die aktuell laufende Lärmaktionsplanung der Regierung von Oberbayern für den Münchner Flughafen, um noch einmal ihre Ablehnung einer weiteren Start- und Landebahn im Erdinger Moos zu unterstreichen. In einer Stellungnahme, die der Planungsausschuss des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung einstimmig verabschiedet hat, wird darauf hingewiesen, dass eine erhebliche und nachhaltige Lärmzunahme unbedingt vermieden werden sollte. Die Regierung wird deshalb ausdrücklich dazu aufgefordert, alle Maßnahmen selbst und der Flughafengesellschaft FMG gegenüber zu ergreifen, um eine Umsetzung des bestehenden Planfeststellungsbeschlusses für die Startbahn "dauerhaft rechtsverbindlich aufzugeben".

Mit Blick auf den Schutz der Gesundheit, insbesondere durch ausreichende Nachtruhe für die Freisinger Bürgerinnen und Bürger, sei es außerdem erforderlich, "dass die Einhaltung des Nachtflugverbots auf die Zeit zwischen 22 und 6 Uhr ausgeweitet wird", heißt es in der Stellungnahme der Stadt weiter. Auf eine Lärmkontingentierung solle künftig verzichtet werden. Ausnahmeregelungen für Starts und Landungen während der Nachtzeit müssten "eingehend geprüft und auf das absolut notwendige Maß begrenzt werden". Alle weiteren Möglichkeiten zur Reduzierung der bestehenden Lärmbelastung sollten nachdrücklich überprüft und zeitnah umgesetzt werden.

Zuvor war auch im Planungsausschuss noch einmal Kritik daran laut geworden, dass die Umsetzung der EU-Richtlinie für die Lärmaktionsplanung um Jahre zu spät kommt. Stadtrat Manfred Drobny sprach sogar von einem Skandal, auch, weil die wenigsten Bürger wüssten, dass sie sich selber über einen Online-Fragebogen ebenfalls an der Erhebung beteiligen könnten. Die recht deutliche Stellungnahme der Stadt sei daher gerechtfertigt, sagte Drobny weiter und bat darum, auch die Bürgerinnen und Bürger noch einmal zu informieren und zur Teilnahme aufzurufen. Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher stimmte zu und erklärte, dass man die Informationen dazu auf der Homepage der Stadt noch um die jetzt beschlossene Stellungnahme ergänzen werde.

Weitere Informationen finden sich auf der Homepage der Stadt Freising: https://www.freising.de/rathaus/aktuelles/details/laermaktionsplanung-fuer-den-muenchner-flughafen .

© SZ vom 14.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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