Freisinger Stadtrat:Sondersitzung zur Event-Arena

Lesezeit: 2 min

Pläne für den geplanten Neubau am Flughafen sollen vorgestellt werden. Die Grünen wundern sich über die Eile.

Von Kerstin Vogel, Freising

Der Freisinger Stadtrat wird sich in einer eigens einberufenen Sitzung am Mittwoch, 6. April, mit den Plänen für den Bau einer großen Event-Arena am Münchner Flughafen beschäftigen. Bekanntlich soll auf einem Grundstück westlich der Tankstelle am Flughafen eine Multifunktionshalle mit Platz für bis zu 20 000 Besucherinnen und Besucher entstehen. Investieren will hier die SW Munich Real Estate, deren einer Geschäftsführer der Freisinger Lorenz Schmid ist.

Die Münchner Flughafengesellschaft hat dem Verkauf des fraglichen Grundstücks bereits zugestimmt, doch das Projekt ist im Freisinger Stadtrat wie auch in der Bevölkerung umstritten. Während die einen die dort geplanten Konzerte und Kongresse als Gewinn für das Kulturleben werten und sich auf Steuereinnahmen für die Stadt Freising freuen, argumentieren die Gegner unter anderem mit einer enormen Verkehrsbelastung und neuer Flächenversiegelung, fürchten zusätzliche Flüge und nicht zuletzt die Konkurrenz für die örtlichen Kulturveranstalter, die so eine Event-Halle unweigerlich darstellen werde.

Die Referenten konnten sich noch nicht einarbeiten

Bei den Grünen im Stadtrat stieß auch die geplante Sondersitzung zu diesem Thema am Donnerstagabend auf Kritik. Es gebe noch nicht einmal eine Ladung, die Fraktionen hätten noch keinerlei Unterlagen zu der Sitzung, man wisse gar nicht genau, warum es gehen solle, die Vorbereitungszeit für die Stadträtinnen und Stadträte sei zu kurz und auch die zuständigen Referenten hätten noch keine Gelegenheit gehabt, sich einzuarbeiten, wunderte sich Fraktionssprecherin Susanne Günther. Ständig höre man aus der Bauabteilung der Verwaltung, wie überlastet diese sei, kritisierte sie weiter, nur bei diesem Projekt müsse nun aber offenbar alles ganz schnell gehen.

Ihr Antrag, den Termin zu verschieben, scheiterte dann allerdings vor allem daran, dass eben noch gar keine Ladung verschickt worden war. Der an diesem Abend verhinderte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher habe die Stadträte lediglich darum gebeten, sich den Termin freizuhalten, sagte CSU-Stadtrat Rudi Schweiger, neudeutsch heiße das "save the date". Der Stadtrat könne jetzt aber "keinen Beschluss über ein Nullum fassen". Dem Oberbürgermeister stehe es zu, das so zu machen, bestätigte auch Hauptamtsleiter Rupert Widmann - die Ladefrist werde zudem leicht noch eingehalten und die Referenten könnten die Unterlagen jederzeit einsehen.

Es geht zunächst um die politische Grundsatzentscheidung

Während sich die ÖDP der Kritik von den Grünen anschloss und Hartmut Binner dem Vorgehen zumindest ein "Geschmäckle" beimaß, wies Hans Hölzl (FSM) die Kollegen von den Grünen darauf hin, dass sie ja dann bei der Sitzung selber jederzeit einen Vertagungsantrag stellen könnten.

Oberbürgermeister Eschenbacher konnte die Kritik seinerseits am Freitag nicht ganz nachvollziehen: In der Sitzung solle es darum gehen, den politischen Beschluss herbeizuführen, ob der Stadtrat das Projekt nun wolle oder nicht. "Nach all der Kritik und den Diskussionen im Vorfeld wollen wir als Stadtverwaltung einfach wissen, ob wir daran nun weiterarbeiten sollen oder nicht", sagte er: das reguläre Planungsverfahren beginne erst im Anschluss an diese Entscheidung, wenn diese positiv ausfalle.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: